Regionalliga Südwest - Saison 2012/13 (Teil 2/3)

von Günther Jakobsen20:40 Uhr | 07.07.2012

Eine ganze Reihe Klubs aus dem Südwesten hat schon sportlich bessere Zeiten gesehen. Wormatia Worms, Eintracht Trier, Hessen Kassel und TuS Koblenz spielten in der Zweiten Liga; Waldhof Mannheim, der SSV Ulm und der FC Homburg gehörten zeitweilig sogar der Bundesliga an.

Sieben Jahre lang, von 1983 bis 1990, spielte der SV Waldhof Mannheim in der höchsten deutschen Liga mit, schloss im Frühjahr 1985 sogar mit einem hervorragenden 6. Platz ab. Von derartigen Höhenflügen ist Waldhofs aktuelle, von Trainer Reiner Hollich betreute Mannschaft weit entfernt. Auf absehbare Zeit dürfte im Carl Benz Stadion schwerlich Erst- oder Zweitligafußball zu sehen sein. Der 12. Rang der vergangenen Regionalliga-Saison ist allerdings auch nicht das, was man beim SVW als angemessen betrachtet. „Der Tabellenplatz in der letzten Saison war auf Grund unserer vielen Ausfälle durchaus okay“, meint Hollich zwar, doch sollte es unter normalen Bedingungen schon etwas mehr sein. Auf eine Zielsetzung wollte er sich nicht einlassen, bevor die Kaderzusammenstellung abgeschlossen ist. Kurze Bundesligagastspiele können der SSV Ulm 1846 und der FC 08 Homburg in ihrer Historie ausweisen. Die Ulmer „Spatzen“ erreichten in der Saison 1999/2000 ihr höchstes sportliches Niveau, stiegen in dieser Spielzeit jedoch unglücklich aus der Bundesliga ab und rauschten in der Folgezeit rasant talwärts. Der aktuelle Stand: Als souveräner Meister der Oberliga Baden-Württemberg (71 Punkte) stiegen die „Spatzen“ in die neu formierte Südwest-Staffel auf. Eine der ersten Veränderungen: Präsident Paul Sauter, schon in früheren Jahren und auch zuletzt gleichzeitig Trainer der ersten Mannschaft, präsentierte mit Stephan Baierl einen neuen Chefcoach. Größere personelle Umbauten des Teams sind nicht geplant, mit Ried ging nur ein Stammspieler. Der größte Teil der Neuzugänge wird wohl aus der eigenen U 19 kommen.

Wie der SSV Ulm musste sich auch der einstige Bundesligist FC 08 Homburg (1986-1988, sowie Saison 1989/90) aus der Oberliga kommend für die neue Regionalliga empfehlen. Mit ebenfalls 71 Punkten gewannen die von Christian Titz gecoachten Homburger die Konkurrenz in der Oberliga Südwest. Als einen der ersten Neuzugänge verpflichtete der FCH den 20-jährigen Mittelfeldakteur Shinya Iwaki, der schon beim japanischen Erstligisten FC Tokio spielte.

Mit Wormatia Worms (Süd/58 Punkte) und Eintracht Trier (West/64 Punkte) treffen zwei frühere Zweitligisten wieder aufeinander, denen auch in der neuen Liga Platzierungen im oberen Drittel zuzutrauen sind. Einen indirekten Bezug zur 2. Liga bekam Wormatia mittels der DFB-Pokal-Auslosung, da die nunmehr zweitklassige Berliner Hertha als Gegner gezogen wurde. „Das wird ein erster Höhepunkt einer sicher sehr emotionalen Saison“, freute sich Wormatias Chefcoach Ronald Borchers, der Ex-Nationalspieler, über das Los. Allzu große Veränderungen des Wormser Kaders waren Ende Juni 2012 noch nicht zu vermelden (2 Abgänge/3 Zugänge). Obwohl bereits einige Neuzugänge an Bord waren, vermeldeten die Trierer zum gleichen Zeitpunkt noch eine Vakanz im Angriff: „Wir suchen jemanden, der seine Qualität schon nachweislich in höheren Regionen unter Beweis gestellt hat und bezahlbar ist“, berichtete Trainer Roland Seitz über eine noch zu vergebende Planstelle.

Mit bescheidenen Resultaten kamen der KSV Hessen Kassel (Süd) und die TuS Koblenz (West) aus der vergangenen Saison heraus. Koblenz belegte nach einer total verkorksten Spielzeit nur Rang 17, was jedoch zum Großteil darin begründet war, dass man in Sachen Startberechtigung erst sehr spät Grünes Licht bekam und kaum noch Möglichkeiten hatte, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Viel Hoffnung setzt man nun in die Rückkehr von Routinier Anel Dzaka (zuletzt Kaiserslautern), auch die Vertragsverlängerung von Mittelfeldakteur Michael Stahl nahm Trainer Michael Dämgen erfreut zur Kenntnis. Dass es für Hessen Kassel viel besser läuft als zuletzt (Rang 11), scheint für Trainer Uwe Wolf (90 BL-Spiele für Nürnberg u. 1860 München) klar. „An dieser Mannschaft kann und werde ich mich messen lassen“, meint Wolf, der erst in der Winterpause zum KSV gestoßen war. Mit zwölf Neuverpflichteten absolvierte er am 25. Juni die ersten Trainingseinheiten, damit soll der Kaderumbau so gut wie abgeschlossen sein.



Es stimmt nicht, dass ich in Spanien mit vielen Frauen poussiert habe. Es gibt viele Fotos, wo ich alleine unter Pinien stehe.

— Rudi Gutendorf zu Vorwürfen, man hätte ihn wegen Frauengeschichten als Trainer entlassen