Regionalliga Südwest - Saison 2012/13 (Teil 1/3)

von Günther Jakobsen14:06 Uhr | 06.07.2012

Die Südwest-Staffel der vierthöchsten Spielklasse besteht aus 19 Teams, zusammengefasst aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Die beiden Erstplatzierten nehmen nach der Saison an einer Aufstiegsrunde zur Dritten Liga teil. Den vier Letzten ist der direkte Abstieg in die Oberliga gewiss, derweil das Schicksal der Ränge 14 und 15 vakant bleibt (abhängig von Auf- und Abstieg der oberen und unteren Klasse). Sechs Zweite Mannschaften (U 23) tummeln sich in der Liga.

Der FSV Frankfurt stellt die einzige Zweite Mannschaft im Südwesten, deren ‚großer Bruder’ nicht in der Bundesliga spielt. Die U 23 des FSV wird seit der vergangenen Saison von Nicolas Michaty gecoacht, der sich hinsichtlich der Erfolgsaussichten keinen Illusionen hingibt: „Unser Saisonziel ist ganz klar der Klassenerhalt“, meint er. Diese Einschätzung ist sicher dem Abschneiden der letzten Saison geschuldet (Platz 17) aber auch einem radikalen Umbau: 17 Abgängen stehen 10 Neuzugänge gegenüber (Stand 14. Juni). Viel Bewegung ist ebenfalls beim Lokalrivalen Eintracht Frankfurt II zu verzeichnen, u.a. auch in der Trainerpersonalie. Neuer Coach der U 23 ist Ex-Profi Alexander Schur, einst Kapitän der Eintracht (113 Bundesligaspiele). Schur (vorher Coach der U 19) beerbt den zum Zweitligisten Jahn Regensburg gewechselten Oscar Corrochano. Als sportliches Erbe gilt es, dem 3. Rang der vergangenen Saison zu entsprechen. Im innerstädtischen Duell mit dem FSV konnte man zwei knappe Siege einfahren.

„Was wir auf jeden Fall brauchen, ist einen größeren Kader als in der Vorsaison, um mehr Kontinuität reinzubekommen“, sagte Hoffenheims U 23-Trainer Frank Kramer, nachdem die Kraichgauer als Siebter im vorderen Mittelfeld abschnitten. Zunächst aber musste er die Verluste der Leistungsträger Gyau, Sassi (zu Hoffenheims BL-Kader), Klingmann, Herdling und Groß hinnehmen. Mit Abruscia, Grifo, Jensen und Streker stießen vier externe Neuverpflichtungen hinzu, den größten Zulauf brachten jedoch sieben Spieler aus der eigenen U 19. Dass es durch die Umgestaltung der Regionalligen einfacher für seine Mannschaft wird, glaubt Kramer nicht: „Die Liga wird keinen Deut schwächer, auch wenn Mannschaften wie Fürth, Memmingen, die Bayern oder 1860 München wegfallen. Dafür kommen aus dem Westen ein paar Hochkaräter dazu“. Zwei dieser ‚Neuankömmlinge’ aus dem Westen sind die Teams FSV Mainz 05 II und 1. FC Kaiserslautern II. Das Abschlussproblem ihrer Profitruppe könnte sich auf Lauterns II übertragen, die in der kommenden Saison ihren besten Torschützen Andrew Wooten (20 Tore) an die Zweitligavertretung abgeben muss. Vielleicht erweist sich Sebastian Jakob als Glücksgriff für die von Alois Schwartz trainierten Pfälzer. „Wir freuen uns, mit Sebastian einen der Top-Torjäger der U19-Junioren Bundesliga Süd/Südwest beim 1. FC Kaiserslautern begrüßen zu dürfen“, begrüßt jedenfalls Frank Lelle, Lauerns Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, den vom 1. FC Saarbrücken an den Betzenberg wechselnden 18-Jährigen. Ganz verstärkt auf die eigene Jugend setzt man beim FSV Mainz. „Zehn Spieler rücken aus der U19 hoch, der U23-Kader wird nochmal jünger sein“, kündigt Stefan Hofmann, der dortige Sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums an. NLZ-Leiter Volker Kersting ergänzt: „Wir haben gezeigt, dass die Spieler der U19 relativ schnell das Niveau der Herren-Regionalliga bringen können und wir in diesem Bereich nur ganz gezielt noch externe Spieler holen müssen. Es ist unsere älteste Ausbildungsmannschaft und die füllen wir mit Eigengewächsen.“

Eine identische Philosophie praktiziert man bei der Zweiten des SC Freiburg, die Salz, Gallus, Endres, Zangl, evt. Sautner (soll nur ausgeliehen werden) und Bouziane (zu den SCF-Profis) verliert, den an Erfahrung zu erwartenden Substanzverlust aber weitestgehend mit ‚Bordmitteln’, sprich Akteuren aus der U 19 auffangen will. „Hauptziel ist in erster Linie, die jungen Spieler individuell weiter zu entwickeln und an den Profikader heranzuführen“, verwies Coach Xaver Zembrod schon bei seinem Amtsantritt vor einem Jahr darauf, dass eine gute Tabellenplatzierung der Freiburger U 23 nicht die oberste Prämisse darstellt.



60 Spiele, 60 Tore, da muss man hinschauen - sonst wären wir ja Vollamateure!

— Bayern Münchens Sportdirektor Hasan Salihamidzic über BVB-Torjäger Erling Braut Haaland.