Fazit:
Das war’s! Marokko und Kroatien trennen sich zum WM-Auftakt mit einem torlosen Unentschieden. Die „Löwen vom Atlas“ verdienten sich die kleine Überraschung mit einer starken kämpferischen und disziplinierten Leistung. Nur ein einziges Mal ließ die Mannschaft von Walid Regragui eine gefährliche Szene zu, als Nikola Vlašić vor der Pause aus kurzer Distanz an Bono scheiterte. Ansonsten blieb der Vizeweltmeister in einer alles in allem enttäuschenden Begegnung blass. Selbst die Zentrale um Luka Modrić, Mateo Kovačić und Marcelo Brozović konnte überhaupt keine Akzente setzen. Für beide Nationen geht es am Sonntag mit dem zweiten Auftritt weiter. Dann messen sich die Marokkaner mit Belgien und Kroatien trifft auf Kanada.
Spielende
Womöglich zum letzten Mal verbarrikadieren sich die „Löwen vom Atlas“ mit allen elf Männern am eigenen Sechzehner. Luka Modrić und Lovro Majer verteilen bei den Kroatien zwar die Bälle, können im statischen Spiel jedoch wenig ausrichten.
Offensive Szenen deuten sich nicht mehr an. Allen voran die Marokkaner scheinen mit dem Resultat durchaus zufrieden zu sein und nehmen gerade eine längere Ballbesitzphase mit.
Es gibt satte sechs Minuten Nachspielzeit. Dabei gab es, abgesehen von Mazraouis Verletzung, gar nicht so viele Unterbrechungen.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 6
Einwechslung bei Kroatien: Mislav Oršić
Auswechslung bei Kroatien: Ivan Perišić
Gelingt hier einem Team noch der Luckypunch? Marokko präsentiert sich weiterhin sehr sattelfest, weshalb Kroatien nahezu keine Lücken findet. Die Europäer haben übrigens in den letzten elf WM-Partien stets mindestens einen Treffer erzielt, diese Serie könnte in wenigen Minuten reißen.
Nach einem Ballverlust von Abde Ezzalzouli will Luka Modrić schnell umschalten. Dessen langer Schlag in die Spitze landet allerdings wieder einmal im Niemandsland.
Beiden Mannschaften ist der Wille definitiv anzumerken, doch die Beine wirken bei einigen Spielern mittlerweile ein bisschen müde.
Einwechslung bei Marokko: Abdelhamid Sabiri
Auswechslung bei Marokko: Azzedine Ounahi
Einwechslung bei Marokko: Abderrazak Hamdallah
Auswechslung bei Marokko: Youssef En-Nesyri
Den „Löwen vom Atlas“ könnte nach dem bisher laufintensiven Auftritt nun allmählich die Luft ausgehen, denn Marokko steht gerade nur noch hinten drin. Walid Regragui beordert daraufhin zwei frische Kräfte an die Seitenlinie.
Einwechslung bei Kroatien: Lovro Majer
Auswechslung bei Kroatien: Mateo Kovačić
Gelbe Karte für Sofyan Amrabat (Marokko)
Sofyan Amrabat räumt Luka Modrić tief in der gegnerischen Hälfte ab und verdient sich die erste Verwarnung der gesamten Begegnung.
Nun hat sich Marokko wieder deutlich zurückgezogen, Kroatien drängt zunehmend auf die Führung. Aber: Viele klare Chancen sind nach wie vor nicht zustande gekommen.
Im Anschluss an einen kroatischen Eckball fängt Bono die Kugel ab, der den eben eingwechselten Abde Ezzalzouli sofort auf die Reise schickt. Zwar überbrückt der 20-Jährige im hohen Tempo das gesamte Spielfeld, rennt sich dann aber an der Strafraumkante fest.
Fast das Eigentor! Luka Modrić schlenzt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld nach innen. Youssef En-Nesyri springt in das Leder und bugsiert es nur knapp über den Querbalken.
Einwechslung bei Kroatien: Marko Livaja
Auswechslung bei Kroatien: Andrej Kramarić
Nun schleichen sich sogar die ersten Pfiffe ein. Sehr langsam lassen die Europäer den Ball zirkulieren und strahlen keinerlei Gefahr aus. Die Mannschaft von Walid Regragui wartet dabei am eigenen Strafraum ab und lauert auf den Umschaltmoment.
In den letzten Minuten haben die Nordafrikaner ihre Intensität und Schlagzahl in der Offensive ein wenig erhöht. Von Kroatien ist vorne hingegen kaum noch etwas zu sehen.
Einwechslung bei Marokko: Abde Ezzalzouli
Auswechslung bei Marokko: Sofiane Boufal
Und direkt nochmal die „Löwen vom Atlas“! Abermals ist es Achraf Hakimi, der einen Freistoß aus rund 25 Metern direkt auf den gegnerischen Kasten zimmert. Dominik Livaković wählt den sicheren Weg und wehrt das Leder mit beiden Fäusten zur Seite ab.
Marokko sendet ein Lebenszeichen: Achraf Hakimi räumt den rechten Flügel ab und dringt bis an die Grundlinie vor. Dessen folgende halbhohe Hereingabe ist für den einlaufenden Youssef En-Nesyri am Fünfmeterraum jedoch nicht zu errreichen.
Der ohnehin schon holprige Spielfluss ist durch die beiden Verletzungspausen natürlich zusätzlich gestört. Auch auf den Rängen des Al-Bayt Stadiums ist es inzwischen ziemlich ruhig geworden.
Einwechslung bei Marokko: Yahia Attiat-Allah
Auswechslung bei Marokko: Noussair Mazraoui
Offenbar geht es bei Noussair Mazraoui doch nicht weiter. Der Bayern-Verteidiger legt sich ein weiteres Mal auf die Wiese und fordert das medizinische Personal an. Marokkos Trainer Walid Regragui bereitet den Wechsel an der Seitenlinie schon vor.
Das passiert auch nicht aller Tage: Luka Modrić will einen Steckpass auf Andrej Kramarić spielen, doch dieses Vorhaben misslingt komplett und landet im Toraus.
Noussair Mazraoui steht wieder auf den Beinen und macht für den Augenblick weiter. Das dürfte mit Sicherheit auch Julian Nagelsmann und Co. in der Heimat beruhigen.
Nun wird Noussair Mazraoui, der vorhin schon einmal Probleme hatte, an der linken Hüfte behandelt.
Zumindest mal ein kleiner Aufreger: Ein Distanzschuss von Sofiane Boufal wird geblockt und trudelt an das linke Fünfereck. Der aufgerückte Noussair Mazraoui eilt heran, bekommt mit dem Kopf aber keinen Druck mehr auf das Leder.
Erneut starten beide Mannschaften deswegen etwas uninspiriert. Das Spiel nach vorne bleibt für den Moment sehr statisch und nur wenig kreativ, wobei es vor allem an zielführenden Pässen und Laufwegen in die Tiefe magelt.
Am Gesamteindruck ändert sich vorerst wenig: Während die Europäer um Spielkontrolle bemüht sind, rennen die Marokkaner engagiert hinterher und stellen alle Räume zu.
Weiter geht’s im Al-Bayt Stadium! Bei Kroatien wird der angeschlagene Nikola Vlašić durch Mario Pašalić ersetzt. Kurz vor Wiederbeginn sorgte Sofyan Amrabat zudem für eine kleine Kuriosität, der mit Abstand als Letzter zurück auf das Feld kam und den Anpfiff daher um einige Momente verzögerte.
Einwechslung bei Kroatien: Mario Pašalić
Auswechslung bei Kroatien: Nikola Vlašić
Anpfiff 2. Halbzeit
Halbzeitfazit:
Die Nationen verabschieden sich mit einem 0:0-Unentschieden in die Katakomben! Zum größten Teil spielte sich die Partie zwischen den Strafräumen ab, denn die leidenschaftlich kämpfenden Marokkaner erstickten die Angriffe der Kroaten immer wieder im Keim. Dadurch konnten sich Luka Modrić und seine Nebenleute kaum entfalten und den gegnerischen Keeper Bono einzig in der Nachspielzeit zu einer Parade zwingen. Defensiv hat der Vizeweltmeister von 2018 in einem chancenarmen Aufeinandertreffen dagegen alles im Griff und hielt die Nordafrikaner jederzeit vom eigenen Kasten fern. Dennoch bleibt vor dem zweiten Durchgang auf beiden Seiten viel Luft nach oben.
Ende 1. Halbzeit
Aus dem Nichts vergibt Kroatien die Riesenchance zur Führung! Borna Sosa darf von links einmal unbedrängt flanken und findet Nikola Vlašić am kurzen Fünfereck. Der Offensivspieler hält seinen Schuh rein und drückt den Ball auf das marokkanische Gehäuse, doch Bono taucht in den Spagat ab und rettet für sein Team.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 2
Nikola Vlašić sitzt auf dem Rasen und muss vom medizinischen Personal an der rechten Wade behandelt werden. Nach der kurzer Unterbrechung humpelt der 25-Jährige an die Seitenlinie und kann wohl gleich weiterspielen.
Zum wiederholten Male bewirbt sich Luka Modrić um eine Gelbe Karte und stoppt Achraf Hakimi regelwidrig auf der rechten Außenbahn. Die folgende Freistoßflanke von Hakim Ziyech findet keinen Abnehmer – Marcelo Brozović klärt per Kopf.
Immerhin sorgen die zahlreich vertretenen marokkanischen Fans für etwas Unterhaltung und machen sich lautstark bemerkbar. Aufgrund der starken kämpferischen Leistung haben sich das die Männer von Walid Regragui auf jeden Fall verdient.
Die Begegnung schleppt sich in diesen Minuten nur noch der Halbzeit entgegen. Mittlerweile sind die Offensivaktionen auf beiden Seiten tatsächlich nochmal ein bisschen seltener geworden.
Wenn es beim Vizeweltmeister mal zielstrebig nach vorne geht, dann ist meistens Luka Modrić der Auslöser. Diesmal schickt der Real-Star Mislav Oršić in die Tiefe, der auf dem linken Flügel allerdings von Romain Saïss abgelaufen wird.
Kroatien hat weiterhin Mühe, die dichten Räume am und im gegnerischen Sechzehner zu bespielen. Die Mannschaft von Walid Regragui arbeitet äußerst wirksam gegen den Ball und gerät selten in Bedrängnis.
Auf dem Rasen begegnen sich beide Mannschaften mit einer hohen Intensität und Laufbereitschaft. Vor den Toren ist nach fast einer halben Stunde, abgesehen vom Fernschuss von Ivan Perišić, aber kaum etwas passiert. Weder Bono noch Dominik Livaković mussten bisher ernsthaft in die Partie eingreifen.
Als offensiver Zielspieler der Nordafrikaner kristallisiert sich immer mehr Achraf Hakimi heraus. Borna Sosa ist mit dem 24-Jährigen ziemlich ordentlich beschäftigt.
Die Mannschaft von Zlatko Dalić schlägt das Leder mehrfach an den gegnerischen Fünfmeterraum. Dort verteidigt Marokko aber mit sieben Männern und macht alles dicht.
Das war nichts! Hakim Ziyech wählt einen kurzen Anlauf und donnert den Ball in die kroatische Mauer.
Jetzt bietet sich Marokko eine gute Freistoßchance! Im Dribbling wird Achraf Hakimi von Luka Modrić zu Fall gebracht. Hakim Ziyech legt sich die Kugel in mittiger Lage und rund 20 Meter Torentfernung hin.
Wow! Selim Amallah vertändelt im Zentrum recht leichtfertig das Leder und verschafft Ivan Perišić dadurch etwas Freiraum. Aus weit über 25 Metern fackelt der ehemalige Bayern-Spieler nicht lange und zieht einfach mal ab. Das Geschoss rauscht nur einen guten halben Meter über den Querbalken hinweg.
Bei den Nordafrikanern ist sichtbar, dass es im Angriff vor allem über die beiden Außenbahnen gehen soll. Achraf Hakimi und Noussair Mazraoui sind bekanntermaßen offensivstark.
Wieder ist Marokko im Vorwärtsgang: Achraf Hakimi kurbelt das Spiel über die rechte Seite an und gibt die Kugel in die Mitte. Die Fußspitze von Borna Sosa lenkt den Ball allerdings direkt in die Hände von Torhüter Dominik Livaković.
Es bahnt sich ein kleines Geduldsspiel für das Team von Zlatko Dalić an. Die „Löwen vom Atlas“ halten die Räume in der eigenen Zone sehr eng und beschränken sich in erster Linie auf Konterchancen oder punktuelle Pressingsituationen.
Auch die Nordafrikaner zeigen sich zum ersten Mal im gegnerischen Strafraum. Selim Amallah sucht halblinks nach einer Abschlussmöglichkeit, wird aber letztlich von mehreren Kroaten geblockt.
Erste zaghafte Torannäherung des Vizeweltmeisters von 2018: Nach einem Ballgewinn von Mateo Kovačić startet Andrej Kramarić von links in den Sechzehner, der aber vom aufmerksamen Romain Saïss aus dem Weg geräumt wird.
Marokko überlässt Kroatien in den Anfangsminuten den Ball und empfängt den Gegner auf Höhe der Mittelinie. Die Europäer gehen es hingegen eher ruhig an und lassen das Leder erstmal gemütlich durch die eigenen Reihen laufen.
Los geht’s im Al-Bayt Stadium – als Schiedsrichter ist Fernando Rapallini aus Argentinien dabei!
Spielbeginn
Zlatko Dalić beordert mit Joško Gvardiol (RB Leipzig), Borna Sosa (VfB Stuttgart) und Andrej Kramarić (TSG Hoffenheim) drei Bundesliga-Profis in die Startelf. Bei Marokko beginnt Noussair Mazraoui (FC Bayern München) als Linksverteidiger.
Auch Kroatiens Trainer Zlatko Dalić stellt sich deswegen zum Auftakt auf ein "schwieriges Spiel" ein. Man werde durch den Erfolg der vergangenen Weltmeisterschaft "nicht arrogant" auftreten und stattdessen "realistisch" an die kommende Aufgabe herangehen. Luka Modrić untermauerte, dass es ein neues Turnier sei, und “so müssen wir es auch sehen. Wir müssen bescheiden bleiben. Das Einzige, was wir garantieren können, ist, dass wir unser Bestes geben."
Erst seit Ende August sitzt Walid Regragui auf Marokkos Trainerbank und weist seitdem eine positive Bilanz von zwei Siegen und einem Remis auf. “Kroatien ist der Favorit", schränkte der 47-Jährige dennoch ein, kündigte aber einen selbstbewussten Underdog an. Seine Mannschaft wolle nach der Begegnung "nichts bereuen". Dabei sollen sich die Nordafrikaner nicht nur auf Schlüsselspieler Luka Modrić fokussieren, sondern die Europäer als Kollektiv im Blick behalten.
Deutlich höher sind die Erwartungen in Kroatien. Als Vizeweltmeister von 2018 haben manche Experten die Mannschaft von Zlatko Dalić sogar als Geheimfavoriten auf dem Zettel. Dass dies keine Übertreibung ist, stellten die jüngsten Auftritte in der Nations League unter Beweis. Dort holte sich die „Kockasti“ den Gruppensieg und hat zuletzt vier Siege in Folge eingetütet, obwohl die Gegner mit Frankreich, Dänemark und Österreich stets namhaft waren. Im finalen WM-Test gegen Saudi-Arabien (1:0) gab es ebenfalls einen Erfolg.
Marokko nimmt zum sechsten Mal in der Verbandsgeschichte an einer Endrunde teil. Einzig beim Turnier 1986 konnten die Nordafrikaner aber die Vorrunde überstehen. Und auch in diesem Jahr sind die „Löwen vom Atlas“ hinter Kroatien und Belgien nur in der Außenseiterrolle auf einen der ersten beiden Plätze. Zu unterschätzen ist das Team trotzdem nicht, denn mit Achraf Hakimi (PSG), Hakim Ziyech (FC Chelsea) oder Youssef En-Nesyri (FC Sevilla) stehen bekannte Namen aus den europäischen Top-Klubs im Aufgebot.
Hallo und herzlich willkommen zum vierten Tag der Weltmeisterschaft 2022! Im Auftaktspiel der Gruppe F trifft die kroatische Mannschaft auf Marokko. Anstoß im Al-Bayt Stadium in Al-Khor ist um 11 Uhr deutscher Zeit.
Ich habe Rolf dann gefragt, zu welchem internationalen Klub er wechseln wird, da hat er Freiburg gesagt.
— Willi Reimann, Trainer Eintracht Frankfurt, über den abwanderungswilligen Rolf-Christel Guie-Mien