CONMEBOL-Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010

Die südamerikanische Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika folgte dem bewährten Ligaformat, das seit 1998 für hohe Spannung und Ausgeglichenheit sorgte. Mit viereinhalb Startplätzen für die CONMEBOL kämpften alle zehn Mitgliedsverbände in einem Ligasystem über einen Zeitraum von zwei Jahren um die Tickets zur ersten WM auf afrikanischem Boden.

Format und Ablauf

Die CONMEBOL-Qualifikation folgte dem etablierten Ligaformat:

Einzelne Ligaphase

  • Teilnehmer: Alle 10 CONMEBOL-Mitgliedsverbände
  • Format: Eine einzige Gruppe im Ligasystem
  • Modus: Jedes Team spielte je ein Auswärts- und Heimspiel gegen jedes andere Team
  • Zeitraum: Oktober 2007 bis Oktober 2009
  • Qualifikation: Die besten vier Teams qualifizierten sich direkt, der Fünftplatzierte ging ins interkontinentale Playoff
  • Besonderheit: Historisch enge Tabelle mit nur fünf Punkten Unterschied zwischen Platz 1 und 6

Qualifikationsgruppe

Die Qualifikation bestand aus einer einzigen großen Gruppe:

CONMEBOL-Gruppe

  • Teilnehmer: Alle 10 südamerikanischen Teams
  • Ergebnis:
    1. Brasilien (qualifiziert)
    2. Chile (qualifiziert)
    3. Paraguay (qualifiziert)
    4. Argentinien (qualifiziert)
    5. Uruguay (Playoff)
    6. Ecuador (nicht qualifiziert)
    7. Venezuela (nicht qualifiziert)
    8. Kolumbien (nicht qualifiziert)
    9. Bolivien (nicht qualifiziert)
    10. Peru (nicht qualifiziert)
  • Besonderes: Argentiniens dramatische Qualifikation am letzten Spieltag und die historisch enge Tabelle

Interkontinentales Playoff

  • Teams: Uruguay (CONMEBOL) vs. Costa Rica (CONCACAF)
  • Ergebnis: Uruguay setzte sich mit 2:1 nach Hin- und Rückspiel durch
  • Besonderes: Uruguay qualifizierte sich nach zwei verpassten Weltmeisterschaften wieder für eine WM

Die qualifizierten Teams

Folgende südamerikanische Teams nahmen an der WM 2010 teil:

  • Brasilien (achtzehnte WM-Teilnahme)
  • Chile (achte WM-Teilnahme)
  • Paraguay (neunte WM-Teilnahme)
  • Argentinien (vierzehnte WM-Teilnahme)
  • Uruguay (elfte WM-Teilnahme)

Besondere Geschichten und Entwicklungen

Die Qualifikation brachte einige bemerkenswerte Aspekte:

  • Argentiniens Krise: Unter Diego Maradona als Trainer qualifizierte sich Argentinien erst am letzten Spieltag
  • Chiles Renaissance: Unter Marcelo Bielsa qualifizierte sich Chile nach zwei verpassten WMs wieder
  • Ecuadors Ende: Nach zwei WM-Teilnahmen in Folge verpasste Ecuador knapp die Qualifikation
  • Venezuelas Fortschritte: Die "Vinotinto" erreichte mit Platz 7 ihre beste Platzierung bisher
  • Uruguays Comeback: Über das Playoff kehrte Uruguay nach 8 Jahren zur WM zurück
  • Kolumbiens Enttäuschung: Dritte verpasste WM in Folge

Historische Duelle

Einige Qualifikationsspiele erlangten besondere Bedeutung:

  • Argentinien vs. Peru: Argentiniens 2:1-Sieg am letzten Spieltag sicherte die Qualifikation
  • Brasilien vs. Chile: Brasiliens 4:2-Sieg war ein Schlüsselspiel
  • Uruguay vs. Costa Rica: Uruguays 1:0-Sieg im Playoff-Hinspiel war entscheidend

WM-Performance der südamerikanischen Teams

Die südamerikanischen Vertreter zeigten starke Leistungen bei der WM 2010:

  • Uruguay: Vierter Platz (bestes Ergebnis seit 1970)
  • Brasilien: Viertelfinale (Niederlage gegen die Niederlande)
  • Argentina: Viertelfinale (0:4-Niederlage gegen Deutschland)
  • Paraguay: Viertelfinale (knappe Niederlage gegen Spanien)
  • Chile: Achtelfinale (Niederlage gegen Brasilien)

Mit vier Teams im Viertelfinale und Uruguays viertem Platz zeigte Südamerika bei der WM 2010 seine kollektive Stärke.

Historischer Kontext

Die Qualifikation 2010 fand in einer besonderen Zeit statt:

  • Maradonas Trainerkarriere: Die argentinische Legende erlebte als Nationaltrainer Höhen und Tiefen
  • Bielsas Revolution: Marcelo Bielsa revolutionierte den chilenischen Fußball
  • Talentgenerationen: Spieler wie Messi, Suárez und Sánchez repräsentierten eine neue Generation
  • Überalterung Brasiliens: Die brasilianische Nationalmannschaft stand zunehmend in der Kritik
  • Wirtschaftlicher Aufschwung: Viele südamerikanische Länder erlebten einen wirtschaftlichen Aufschwung

Bedeutung für die Entwicklung des südamerikanischen Fußballs

Die Qualifikation 2010 markierte wichtige Entwicklungen:

  • Ausgeglichenheit: Die enge Tabelle zeigte die gewachsene Konkurrenzfähigkeit aller Teams
  • Chiles Neuerfindung: Unter Bielsa entwickelte Chile einen eigenständigen, offensiven Stil
  • Maradonas Kampf: Argentiniens schwierige Qualifikation unter der Fußball-Ikone
  • Uruguays Wiederbelebung: Beginn einer neuen erfolgreichen Ära unter Óscar Tabárez
  • Kontinentale Tiefe: Die starken WM-Leistungen bestätigten die Qualität der südamerikanischen Qualifikation

Die CONMEBOL-Qualifikation zur WM 2010 war die bis dato ausgeglichenste und spannendste. Die historisch enge Tabelle und dramatische letzte Spieltage unterstrichen die wachsende Ausgeglichenheit des südamerikanischen Fußballs. Das starke Abschneiden bei der WM mit vier Viertelfinalisten, darunter Uruguays vierter Platz, bestätigte die hohe Qualität der südamerikanischen Qualifikation und leitete eine neue erfolgreiche Ära des südamerikanischen Fußballs ein.

Auf einen Blick

10

Teams

4.5

WM-Startplätze

9

Spiele insgesamt

21

Tore insgesamt

Oktober 2007

Beginn

Oktober 2009

Ende

Karte der Qualifikation

WM-Qualifikation: Südamerika - Teilnehmer
Für WM qualifiziert (32)

Höchste Siege

Donnerstag, 02.04.2009
Donnerstag, 22.11.2007
Mittwoch, 10.06.2009
Montag, 16.06.2008
Sonntag, 15.06.2008

Letzte Ergebnisse

Mittwoch, 10.06.2009
Donnerstag, 02.04.2009
Mittwoch, 01.04.2009
Sonntag, 29.03.2009
Montag, 16.06.2008

Warum? Weil mein Garten in München zu klein ist!

— Stefan Effenberg, FC Bayern, auf die Frage, warum er die Münchner verlassen will.