Die lautstarke und vehemente Kritik des früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger hat der umstrittene WM-Gastgeber Katar offenbar mit drastischen Mitteln zu unterbinden versucht. Wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung berichtete, soll das Emirat 2012 für zehn Millionen Dollar die Firma eines ehemaligen CIA-Agenten beauftragt haben, um Zwanziger von seiner öffentlich geäußerten Haltung zu Katar abzubringen.
Donnerstag, 25.03.2021
"Dieser Vorgang hat Folgen. Es gibt weitere Fragen, die sich stellen", sagte der 76-Jährige am Montag dem SID. Deshalb will er sich am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Koblenz ausführlich zu den Vorkommnissen äußern. Die Fußball-WM in Katar steigt vom 21. November bis 18. Dezember.
Zwanziger war von 2006 bis 2012 alleiniger Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), von 2011 bis 2015 war er zudem Mitglied in der Exekutive des Weltverbandes FIFA und hatte mit seiner Kritik an Katar seit der WM-Vergabe 2010 nicht hinterm Berg gehalten. 2016 entschied das Landgericht Düsseldorf, dass Zwanziger das Wüsten-Emirat wie zuvor in einem Interview getätigt als "Krebsgeschwür des Weltfußballs" bezeichnen dürfe. Der katarische Fußballverband hatte dagegen geklagt.
Wie die Süddeutsche Zeitung nach Einsicht von Dokumenten aus verschiedenen Quellen berichtete, sollte Zwanziger über sein fußballerisches wie auch persönliches Umfeld beeinflusst und so umgedreht werden. Dazu habe Katar die Firma "Global Risk Advisors" (GRA) für das Projekt "Riverbed" beauftragt, da Zwanziger als "Bedrohung für Katars WM-Ambitionen" ausgemacht worden sei. Im Sommer 2014 habe die Operation, für die ursprünglich sogar 26 Millionen Dollar vorgesehen sein sollten, laut den Dokumenten geendet.
(sid)
In den ersten 15 Minuten haben uns die Deutschen sehr unter Druck gesetzt, es ging für uns nur ums pure Überleben. Danach war das Spiel eher ausgeglichen, wurde durch zwei VAR-Entscheidungen entschieden. Ich habe hier das Foto. Es ging um einen Zentimeter. Was die Daten und Statistiken angeht, macht das keinen Sinn. Das ist lächerlich."
— Dänemarks Nationaltrainer Kasper Hjulmand nach dem 0:2 im EM-Achtelfinale 2024 gegen Deutschland.