Nach WM-Aus auch Aus als Trainer? Fodas Zukunft offen

von Marcel Breuer | dpa12:33 Uhr | 25.03.2022
Trainer Franco Foda ist mit Österreich in der WM-Qualifikation an Wales gescheitert.
Foto: Herbert Neubauer/APA/dpa

Für Franco Foda könnte sein 48. Länderspiel als Teamchef der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft sein letztes gewesen sein.

Nach dem Verpassen der WM-Qualifikation durch das 1:2 gegen Wales ist der 55-jährige Deutsche zumindest am kommenden Dienstag im Testspiel gegen Schottland noch eingeplant. «Da wird Foda noch auf der Bank sitzen», sagte ÖFB-Präsident Gerhard Milletich im ORF-Interview.

Wer die Auswahl in den Nations-League-Spielen im Juni betreuen wird, ist offen, auch wenn Milletich eine Verlängerung mit Foda nicht komplett ausschloss. Fodas Kontrakt endet durch das Verpassen der WM in Katar am 31. März. «Wir müssen eine Lösung finden, die kann mit oder ohne Foda sein», sagte Milletich. Eine Entscheidung soll im April fallen.

«Wichtig ist, dass man nach dem Spiel keine emotionalen Aussagen tätigt, sondern Ruhe bewahrt. In den nächsten Tagen werden wir dann über andere Dinge reden», sagte Foda. Österreich wartet seit 1998 auf eine WM-Teilnahme, die Qualifikation für die EM hatten Foda und sein Team geschafft. «Ich bin mit vollem Stolz Nationaltrainer von Österreich», sagte Foda. Was für seine Verlängerung spreche, könne er nicht entscheiden: «Das müssen andere Personen beurteilen, die nah an der Mannschaft dran sind, die sehen, wie wir arbeiten.»

Foda konnte 27 seiner bisherigen 47 Spiele gewinnen. Nur Hugo Meisl fuhr mit 71 mehr Siege ein. Aber in den vergangenen viereinhalb Jahren hat Foda nicht ein Pflichtspiel gegen ein Team gewonnen, das in der Weltrangliste vor Österreich steht.

«Klar war die WM-Qualifikation nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir sind alle extrem enttäuscht», sagte Foda nach dem Duell gegen Wales. «Aber wir haben in den letzten Jahren viel bewegt, wir haben einiges erreicht. Es ist nicht so, dass wir unerfolgreich waren», sagte Foda.

Auch für zahlreiche Bundesliga-Profis im Austria-Team ist der «Riesentraum» von der WM (Sportchef Peter Schöttel) geplatzt: Nur Bayern-Spieler Marcel Sabitzer traf (64. Minute) nach dem Doppelschlag von Wales-Superstar Gareth Bale. Asse wie Xaver Schlager (VfL Wolfsburg), Christoph Baumgartner (TSG 1899 Hoffenheim), Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt), Konrad Laimer (RB Leipzig) und der eingewechselte Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart) sowie David Alaba (Real Madrid) konnten ihrer Mannschaft nicht entscheidend helfen.

(dpa)



Ich kann es mir als Verantwortlicher für die Mannschaft nicht erlauben, die Dinge subjektiv zu sehen. Grundsätzlich werde ich versuchen zu erkennen, ob die subjektiv geäußerten Meinungen subjektiv sind oder objektiv sind. Wenn sie subjektiv sind, dann werde ich an meinen objektiven festhalten. Wenn sie objektiv sind, werde ich überlegen und vielleicht die objektiven subjektiv geäußerten Meinungen der Spieler mit in meine objektiven einfließen lassen.

— Erich Ribbeck