Hansi Flick will keine Zeit verschwenden. Mit Enthusiasmus und einer positiven Grundhaltung startet der neue Bundestrainer die Vorbereitung auf den ersten Länderspiel-Dreierpack seiner Amtszeit mit der Fußball-Nationalmannschaft.
«Ich freue mich total drauf. Mein ganzes Team freut sich, dass wir jetzt anfangen können. Wir wissen, dass wir nur eine kurze Zeit gemeinsam mit den Spielern zur Verfügung haben, die wollen wir optimal nutzen», sagte Flick im Interview der Deutschen Presse-Agentur vor dem Teamtreffen am Abend in Stuttgart.
Nationalmannschaft startet unter Flick
Einen Tag eher als zuletzt üblich versammelt Flick seinen 26 Spieler umfassenden Kader im Waldhotel der Schwaben-Metropole. «Um unser Programm unterzubekommen, treffen wir uns früher», sagte Flick. Zwei Monate nach der EM-Enttäuschung mit dem Achtelfinal-Aus gegen England beginnt für die Nationalmannschaft eine neue Zeitrechnung. Gedanken an ein mögliches Scheitern in der WM-Qualifikation will Flick nach den jüngsten DFB-Enttäuschungen auf keinen Fall zulassen.
«Ich bin ein Mensch, der immer positiv nach vorne schaut. Jetzt wollen wir erstmal die anstehenden drei Spiele gewinnen. Das ist unser Ziel», sagte der 56-Jährige. Die Nationalmannschaft liegt vor den Spielen am Donnerstag in St. Gallen gegen Liechtenstein sowie jeweils drei Tage später gegen Armenien in Stuttgart und gegen Island in Reykjavik auf dem dritten Platz in ihrer WM-Qualifikationsgruppe.
Für das direkte Ticket nach Katar 2022 muss man Gruppensieger werden, sonst droht als Zweiter ein schwieriges Playoff-Turnier mit zwei K.o.-Spielen im März. «Daran denke ich nicht», sagte Flick. Punkt!
Klares Ziel: WM-Qualifikation
Für seine ersten drei Länderspiele setzt der neue DFB-Chefcoach auf einen Generationen-Mix. «Wir denken, dass das insgesamt ein guter, ein interessanter Kader ist und freuen uns auf das, was kommt», sagte Flick. Erstmals stehen die drei U-21-Europameister Karim Adeyemi (19), Nico Schlotterbeck (21) und David Raum (23) im Kader. Mit dabei sind auch die Teenager Jamal Musiala (18) und Florian Wirtz (18).
Im Fokus steht auch Rückkehrer Marco Reus (32). «Er hatte letzte Saison eine schwierige Phase, aber er hat die Vorbereitung komplett mitgemacht, deswegen ist er topfit. Er hat Lust, dabei zu sein, und auch das war für mich auch ausschlaggebend», sagte Flick. Als Reus im Oktober 2019 letztmals für die Nationalmannschaft spielte, war der neue Bundestrainer noch Assistenzcoach von Niko Kovac beim FC Bayern, und der folgende Sieben-Titel-Triumphzug hatte noch nicht begonnen.
Seine Insider-Kenntnisse beim FC Bayern nimmt Flick natürlich mit zum DFB. Joshua Kimmich soll nicht wie bei der EM auf der Außenbahn, sondern wieder permanent im Zentrum spielen. «Er kann beide Positionen gut spielen, aber ich sehe ihn eher auf der Sechs.»
Thomas Müller soll weiter seine Stärken als Anführer einbringen. «Thomas ist für jede Mannschaft ein Gewinn, weil er Verantwortung übernimmt und eine Mannschaft führen kann.» Und Leroy Sané muss trotz jüngster Formsuche in München, wo er am Samstag gegen Hertha BSC nicht zur ersten Elf zählte, beim Neubeginn unter Flick nicht um den Status im Nationaltrikot bangen. «Er ist fit, deswegen ist es für uns überhaupt keine Frage, dass er dabei ist», sagte Flick.
Donnerstag, 02.09.2021
Für mich als Aufsichtsratsvorsitzender des Bundesliga-Klubs Werder Bremen ist eine Welt zusammengebrochen. Hier wird der Fußball mit Füßen getreten.
— Franz Böhmert