Die Verwarnung für seinen Urschrei-Jubel mit freiem Oberkörper nahm Cristiano Ronaldo nur zu gerne in Kauf. "Ich bin so glücklich", sagte der portugiesische Fußball-Superstar nach seinem spektakulären Rekord-Abend, "wir haben bis zum Ende an uns geglaubt." Er wiederholte: "Ich bin so glücklich. Diese Tore widme ich allen Portugiesen und dem gesamten Team."
Das WM-Qualifikationsspiel des Europameisters von 2016 gegen Irland in Faro schien beim Stand von 0:1 schon verloren, als Ronaldo zuschlug. Und wie. Das 1:1 in der 89. Minute, Nummer 110 in seiner Sammlung, erhob ihn zum alleinigen Tor-Weltrekordhalter für Länderspiele. Die Huldigungen waren bereits in vollem Gange, als der 36-Jährige in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch Nummer 111 nachlegte.
Ronaldo, gerade erst von Juventus Turin zu Manchester United zurückgekehrt, hielt Portugal damit auf Kurs zur Endrunde in Katar 2022 - und er ließ den Iraner Ali Daei (109) hinter sich. "Ich freue mich nicht nur über den Rekord, sondern auch über den besonderen gemeinsamen Augenblick", sagte er.
Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino huldigte Ronaldo umgehend. "Sie sind nicht nur ein nationaler Held, sondern auch eine internationale Ikone und ein Vorbild für Spieler auf der ganzen Welt geworden", sagte der Schweizer in einer Mitteilung des Fußball-Weltverbandes: "Ihre Fähigkeiten und Ihr ständiges Streben nach Verbesserung verdienen weltweite Anerkennung und Bewunderung."
Ein nicht besonders gelungener Moment war hingegen eine Szene in der 15. Minute: Irlands Torhüter Gavin Bazunu, ein 19-Jähriger vom englischen Drittligisten FC Portsmouth, parierte Ronaldos gut geschossenen Elfmeter. "Das ist Teil des Spiels", sagte der frühere Weltfußballer nachher gelassen: "Mal triffst du, mal machst du einen Fehler."
Cristiano Ronaldo trifft meistens.
(sid)
Der Trainer hat gesagt: ,,Genau!" Das werde ich ihm nie vergessen.
— Raymond Kalla