Nach einer Reise ins Gastgeberland Katar spricht sich die kommissarische DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich klar gegen einen Boykott der umstrittenen Fußball-WM 2022 aus. "Ein Boykott bringt das Land und die Menschen im Land nicht voran", sagte Ullrich am Mittwoch in einem Interview auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Donnerstag, 02.09.2021
"Es können nur Missstände aufgedeckt und Verbesserungen erreicht werden, wenn die Öffentlichkeit hinschaut", sagte Ullrich: "Und das tut sie ganz besonders, weil in Katar im kommenden Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet." Dabei seien Menschen-, Arbeits- und Frauenrechte "universell gültig und nicht verhandelbar".
Seit der umstrittenen Vergabe der WM 2022 nach Katar gibt es viel Kritik an der dortigen Menschenrechtslage und den Bedingungen für Arbeiter auf den WM-Baustellen. Als Teil einer Arbeitsgruppe der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hatte Ullrich zuletzt das Emirat besucht und sich selbst ein Bild gemacht.
Dabei habe sie "ein Land mitten im Wandel" wahrgenommen, sagte die DFB-Direktorin für Verbände, Vereine und Ligen. Auch "die Menschen vor Ort, mit denen wir uns ausgetauscht haben, machten deutlich, dass derzeit sehr viel in Bewegung ist in diesem Land". Jedoch "soll und muss sich noch mehr tun", betonte Ullrich.
"Um es klar zu sagen: Es ist noch längst nicht alles gut in Katar, auch das bestätigen die Stakeholder", erzählte Ullrich weiter: "Man kann sich aber die Frage stellen: Hätte es einige konkrete Verbesserungen in den vergangenen Jahren auch ohne die WM-Vergabe nach Katar gegeben?"
(sid)
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— Armin Veh