Cristiano Ronaldo mit 115. Länderspieltor – CR7 vs. „Welttorjäger“ Ali Daei

von Carsten Germann12:05 Uhr | 13.10.2021
Foto: Imago

Cristiano Ronaldo (36) hat seinen Länderspieltor-Weltrekord bei Portugals 5:0 (3:0) gegen Luxemburg in der WM-Qualifikation weiter verbessert. Der Ausnahmestürmer von Manchester United schraubte in der Partie in Faro seine Tor-Anzahl auf 115 Treffer hoch. Fussballdaten.de hat sich Ronaldo und Ali Daei (52) angeschaut, seinen auch in der Bundesliga aktiven Vorgänger.

7

Cristiano Ronaldo
AL NassrAngriffPortugal
Zum Profil

Person
Alter
40
Größe
1,87
Gewicht
83
Fuß
R
Marktwert
7,7 Mio. €
Saison 2024/2025

Saudi Professional League

Spiele
20
Tore
16
Vorlagen
3
Karten
2--

Der Iraner hielt seit 2006 eine schier unübertreffliche Bestmarke. In 149 Länderspielen für „Tim-i-Melli“ („Das Nationalteam“) gelangen dem Stürmer, der u. a. für Arminia Bielefeld, Bayern München und Hertha BSC spielte, 109 Tore. Daei war 1997 der erste iranische Fußballprofi in der Bundesliga. Seine überragenden Leistungen bei der Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten brachten ihn ins Blickfeld. Arminia Bielefeld reagierte am schnellsten und verpflichtete ihn vom katarischen Klub Al-Sadd. 

Ali Daei: Es war einmal ein „Welttorjäger“….

Die Zahl der von ihm gehaltenen Bestmarken im Nationaltrikot ist ähnlich hoch wie die von Cristiano Ronaldo. Ali Daei war u. a. Rekordschütze (vier Tore) bei der Qualifikation zur WM 1994 in den USA, Rekordschütze (acht Treffer) bei der Asienmeisterschaft 1996, dazu „Welttorjäger“ der Jahre 1996 und 2004. Bester Schütze in einer WM-Qualifikationskampagne war er auch 2002 (Japan und Südkorea) mit zehn Toren für den Iran.

Cristiano Ronaldo holte sich als Nationalspieler Portugals eine Fülle an Rekorden. Bei der zurückliegenden Europameisterschaft 2021 war er Torschützenkönig, ebenso in den 2019 erstmals ausgespielten UEFA Nations League-Finals in seiner portugiesischen Heimat. Mit 14 Buden ist der Europameister von 2016 selbstredend auch Rekord-Torschütze bei EM-Endrunden. Den Tor-Rekord bei Länderspielen knackte der Stürmer am 1. September 2021. Beim 2:1 gegen Irland in der WM-Qualifikation überholte er Ali Daei mit seinen Länderspieltreffern 110 und 111.

Daei brauchte weniger Länderspiele zum Rekord

Insgesamt 180 Länderspiele hatte der einst von Sir Alexander Chapman Ferguson entdeckte Superstar für diesen Rekord gebraucht. Daei hatte sich in 149 Länderspielen für den Iran an die Spitze geschossen. Zudem war der spätere Bundesliga-Profi der erste Fußballer, dem mehr als 100 Länderspiel-Tore gelangen.

Vergleicht man Daei und Ronaldo sinnvollerweise nur in den WM-Endrunden und in WM-Qualifikationsspielen, so fällt auf, dass sie tatsächlich kein einziges Spiel gegeneinander machten. Am 17. Juni 2006, bei der WM in Deutschland, schlug Portugal den Iran auch dank eines Ronaldo-Treffers in Frankfurt mit 2:0. Daei kam in dieser Vorrundenpartie nicht zum Einsatz. Bei fünf WM-Endrundenspielen blieb der Angreifer, an dem 1998 auch Sensations-Meister 1. FC Kaiserslautern interessiert war, ohne Torerfolg. Ronaldo hingegen gelangen in 17 WM-Spielen sieben Tore. Daei hat auch bei der Tor-Anzahl in der WM-Qualifikation das Nachsehen. 34 Tore markierte er in Quali-Kampagnen mit dem Iran für eine Weltmeisterschaftsendrunde – in 49 Spielen. Der Portugiese Ronaldo schoss die „Selecao“ mit 36 Treffern aus 43 Toren beinahe immer im Alleingang zur WM.

Ronaldo als Frühstarter, Daei als Spätberufener

Ein Plus für Ali Daei: Der iranische Ausnahmefußballer wurde erst spät, mit 24 Jahren, in die Nationalmannschaft berufen. Er debütierte am 6. Juni 1993 gegen Pakistan (5:0) in Teheran. Ronaldo war beim Länderspiel-Debüt am 20. August 2003 gegen Kasachstan (1:0) gerade mal 18 Jahre und sechs Monate alt.

Als sich abzeichnete, dass Ronaldo ihn ablösen würde, gab sich Ali Daei generös. „Keiner hätte den Rekord mehr verdient als er“, erklärte der Noch-Weltrekordhalter im Kicker-Sportmagazin, „er ist ohne Zweifel der beste Fußballer aller Zeiten. Ich bin überzeugt, dass es einen Lohn für all diejenigen gibt, die entschlossen und hart arbeiten. Somit wäre es also eine anständige Belohnung für ihn.“

 



Ich sehe keine Lebensretter auf dem Markt. Es sei denn, Robben, Müller und Schweinsteiger sind im Paket zu haben.

— Klaus Allofs zum Verzicht auf spektakuläre Winter-Transfers