Brasilien und Argentinien dominieren Südamerika vor Klassiker

von Jean-Pascal Ostermeier | sid08:13 Uhr | 03.09.2021
1:0 für Neymar und Brasilien in Chile
Foto: POOL/SID

Im Gleichschritt marschieren Südamerikas Fußball-Großmächte weiter unbeirrt Richtung WM-Endrunde 2022 in Katar und heizen damit auch die Stimmung vor dem anstehenden Superclasico an. Während Brasilien dank des 1:0 (0:0) in Chile mit nun sieben Siegen in Folge einen Startrekord aufstellte, löste das ebenfalls noch ungeschlagene Argentinien beim 3:1 (1:0) in Venezuela seine Pflichtaufgabe souverän.

Am Sonntag fordert nun Lionel Messi 57 Tage nach seinem Copa-America-Triumph erneut Freund Neymar heraus, der in Sao Paulo Revanche für die schmerzhafte 0:1-Finalniederlage nehmen will. Die Selecao ist mit der Ideal-Ausbeute von 21 Punkten zwei Spieltage vor Halbzeit der Eliminatorias kaum noch vom WM-Kurs abzubringen, die Gauchos mit sechs Zählern dahinter, aber auch sechs vor dem ersten Team außerhalb der Qualifikationszone, sind ebenfalls auf gutem Weg.

Dritter Gewinner am Donnerstag war Ecuador (12), das mit dem 2:0 (0:0) gegen Paraguay (7) Argumente für seine erst vierte WM-Teilnahme sammelte. Dagegen verloren die WM-Stammgäste Uruguay (9) mit dem 1:1 (1:1) in Peru (5) und Kolumbien (9), ebenfalls 1:1 (0:0) in Bolivien (6), weiter an Boden, was auch für Chile (6) und erst recht für Schlusslicht Venezuela (4) nach dessen fünfter Niederlage gilt.

Bei der Rückkehr von Zuschauern in Länderspielen auf dem Kontinent stellte Brasilien vor der reduzierten Kulisse von 10.800 Fans dank des zur Pause eingewechselten Everton Ribeiro in der 64. Minute die Spiel- und Chancen-Anteile auf den Kopf. Nationaltrainer Tite musste auf gleich neun potenzielle Startspieler verzichten, die von ihren englischen Arbeitgebern keine Freigabe bekamen, weil das Pandemie-Gebiet Brasilien auf der Insel auf der roten Corona-Liste steht.

Argentiniens Sieg in Caracas vor 6.000 Fans wurde durch die Rote Karte des erst kurz zuvor eingewechselten Adrian Martinez (32.) erleichtert. Nach dem Brutalo-Foul gegen Superstar Messi münzten Lautaro Martinez (45.+2), Joaquin Correa (71.) und Angel Correa (74.) die Überlegenheit der Gäste in Tore um. Der Ehrentreffer der Vinotintos durch Yeferson Soteldo fiel per Foulelfmeter erst in der Nachspielzeit (90.+4) und nach langem Video-Studium des Schiedsrichters.

Am Sonntag geht es mit fünf Paarungen, darunter dem Clasico Brasilien gegen Argentinien, weiter. Dem im März ausgefallenen und nun nachgeholten Spieltag folgt dann noch am kommenden Donnerstag Teil drei der Triple-Runde, die Europas Ligen mit einem Abstellungsboykott, an den sich letztlich nur die englischen Premier-League-Klubs hielten, eigentlich verhindern wollten.

(sid)



Die Spieler lagen sich in den Armen, haben geschunkelt und lustige Lieder gesungen.

— Hannover-Trainer Ralf Rangnick auf die Frage, wie die Stimmung in der Mannschaft nach einer 1:3-Heimniederlage gegen Energie Cottbus gewesen sei