Bondscoach van Gaal kritisiert Ministerpräsident nach Zuschauerverbot

von Jean-Pascal Ostermeier | sid10:08 Uhr | 13.11.2021
Louis van Gaal kritisiert niederländische Regierung
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Bondscoach Louis van Gaal hat vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Montenegro den von der niederländischen Regierung angeordneten Teil-Lockdown nach den steigenden Coronazahlen kritisiert. Der Trainer bedauere, dass Oranje am Dienstag das letzte Qualifikationsspiel gegen Norwegen in Rotterdam ohne Zuschauer spielen muss. Die Regierungsentscheidung sei "unlogisch", sagte van Gaal.

Seit Samstag bis mindestens 4. Dezember sind bei Sportwettkämpfen in den Niederlanden keine Zuschauer mehr zugelassen. Für das Spiel im Stadion De Kuip waren alle 44.000 Eintrittskarten verkauft worden. "Wie schmerzhaft es auch ist, Niederlande gegen Norwegen wird ohne Zuschauer gespielt", hatte der geschäftsführende Ministerpräsident Mark Rutte gesagt.

Van Gaal verstehe zwar, "dass Corona wichtiger ist als Fußball, aber ich verstehe diese Maßnahmen nicht, wenn es wenige Infizierte gibt. Ich wohne in Portugal und dort kontrollieren sie im Gegensatz zu den Niederlanden richtig. Dort sind 98 Prozent geimpft und die Krankenhausbetten nicht voll belegt. Es geht um Führungsqualitäten. Herr Rutte ist hier doch der Leiter, da darf man doch etwas von erwarten", sagte van Gaal.

Der 70-Jährige bedauerte die fehlende Unterstützung im Stadion, mit dem Publikum im Rücken könne man "immer etwas mehr" leisten. "Nehmen wir an, wir gewinnen gegen Norwegen. Dann sind wir für die WM qualifiziert. Dieser schöne Augenblick fällt dann im Stadion weg, auch für die Spieler. Das ist traurig. Ich finde es sehr schade", sagte er.

Zuvor hatte sich der niederländische Fußballverband KNVB kritisch zu den Entscheidungen der Regierung geäußert. "Es ist mehr als frustrierend zu sehen, dass die Regierung augenscheinlich nicht nach den Infektionsquellen schaut. Diese befinden sich nicht in den Stadien. Das ist mehrfach bewiesen worden. Es sieht nach politischer Armut aus. Sie wissen in Den Haag nicht mehr, was sie tun", hatte der Verband in einem Statement geschrieben.

(sid)



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