Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert die Untersuchung von Todesfällen Tausender Arbeitsmigranten im WM-Gastgeberland Katar in den vergangenen zehn Jahren. In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht heißt es, es gebe Hinweise für einen Zusammenhang zwischen den Todesfällen und den gefährlichen Arbeitsbedingungen im Emirat. Dennoch hätten es katarische Behörden versäumt, dies aufzuklären.
Donnerstag, 02.09.2021
Laut Amnesty International stelle Katar routinemäßig Totenscheine ohne eine angemessene Untersuchungen zur Todesursache aus. Stattdessen würden die Todesfälle vage auf "natürliche Ursachen" oder "Herzfehler" zurückgeführt.
"Wenn relativ junge und gesunde Männer nach vielen Arbeitsstunden in extremer Hitze plötzlich sterben, wirft dies ernste Fragen über die Arbeitsbedingungen in Katar auf", sagte Katja Müller-Fahlbusch, Nahostexpertin von Amnesty International, und forderte: "Wenn Arbeiter gefährlichen Bedingungen wie extremer Hitze ausgesetzt waren, muss Katar unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um den Schutz von aktuell Beschäftigten zu verbessern."
Seit der umstrittenen Vergabe der Fußball-WM 2022 nach Katar gibt es viel Kritik an der dortigen Menschenrechtslage und den Bedingungen für Arbeiter auf den WM-Baustellen. Zwar gab es Reformen des Arbeitsrechts, laut Amnesty International würden diese aber "unzureichend" umgesetzt. Zuletzt wurden immer öfter Forderungen nach einem Boykott des Events laut.
(sid)
Verstärken können die sich, aber nicht auf der rechten Seite. Da bin ich. Ich komme selber ausm Pott. Mein Vater war auf der Hütte. Wenn ich wieder fit bin, zeig ich denen, wat malochen heißt.
— Thorsten Legat