Neuer Job für Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann (58). Der Weltmeister von 1990 übernimmt als Nationaltrainer die „Taeguk Warriors“ aus Südkorea. Die Asiaten hatten sich nach der Vorrunde in Katar 2022 von Trainer Paulo Bento (53) getrennt.
„Nach Angaben der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap haben sich Klinsmann und der Verband auf einen Vertrag bis zur Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko geeinigt. Es ist davon die Rede, dass der gebürtige Göppinger in der kommenden Woche nach Südkorea reisen und dort während seiner Amtszeit leben werde“, hieß es am Montag.
Erstes Spiel für Klinsmann: Am 24. März 2023 gegen Kolumbien.
Für Jürgen Klinsmann ist es das dritte Engagement als Nationalcoach nach seiner legendären Amtszeit als DFB-Bundestrainer zur Heim-WM 2006 und in den USA.
Legendär deshalb, weil der nicht minder von Mythen umwitterte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder („MV“ / † 2015) in einem chaotischen Turnier-Sommer 2004 der „Trainer-Findungs-Kommission“ des DFB, von Schalke-Macher Rudi Assauer († 2019) pauschal als „Lachkabinett“ abgekanzelt (womit er natürlich völlig richtig lag…), und den für Lothar Matthäus trommelnden Medien zuvorkam. „MV“ hievte Klinsmann ins Amt. Ein Glücksfall. „Sommer 2004“, schrieb der geschätzte Kollege Heinz Reudenbach im November 2005 in Countdown – Das FIFA WM 2006 Magazin, „der deutsche Fußball nach der EURO in Not. Nur deshalb konnte Jürgen Klinsmann überfällige Reformen anpacken.“
Blicken wir auf die letzten 5 Trainer der Südkoreaner, so hielt sich nur Kang-he Choi (63) 2012 kürzer als ein Jahr im Amt.
Korea-Idol Myung-bo Hong (54) startete im Juli 2013 mit den Asiaten mit 3-mal 0:0 in vier Spielen.
Der deutsche Ex-Nationalspieler Uli Stielike (68), 1998 Assistent von Bundestrainer „Sir“ Erich Ribbeck, startete im Jahr 2014 mit einem 2:0-Sieg gegen Paraguay, holte 8 Siege aus den ersten 10 Spielen. Das Finale um die Asien-Meisterschaft 2015 gegen Australien (1:2) verlor Stielike mit den Koreanern jedoch.
Nächster großer Name auf der Südkorea-Bank: Paulo Bento. Der Portugiese blieb in den ersten 11 Länderspielen als Nationaltrainer ungeschlagen. Mit nur einem Vorrunden-Sieg kam er mit dem WM-Co-Gastgeber von 2002 dennoch in Katar ins Achtelfinale – und war mit dem Team um Superstar Heung-min Son von Tottenham Hotspur gegen Brasilien chancenlos (1:4).
Wenn man Paul Breitner auf dem Bildschirm sieht, könnte man glauben, dass er den Fußball eigentlich erfunden hat.
— Stefan Effenberg in seiner Biografie.