Der niederländische Bondscoach Louis van Gaal (71) will mit der Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar so überzeugend auftrumpfen, dass die Fans in der Heimat sogar einen möglichen Boykott des Turniers vergessen. Die Anhänger hätten aber natürlich "das Recht", die WM zu boykottieren.
Montag, 21.11.2022
"Sie glauben daran, dass es richtig ist. Deshalb habe ich damit kein Problem", sagte der ehemalige Cheftrainer von Rekordmeister Bayern München am Mittwoch vor dem ersten Training von Oranje in Katar. Er hoffe aber, ergänzte van Gaal, "dass wir so fantastisch spielen, dass sie am Ende, wenn wir im Endspiel stehen, trotzdem den Fernseher anmachen, um zu sehen, wie gut wir sind".
In vielen europäischen Ländern haben Fan-Vertreter offen zum Boykott der umstrittenen WM im Emirat am Persischen Golf (20. November bis 18. Dezember) aufgerufen. Dies ist auch in Deutschland der Fall. Immer wieder wird die Behandlung von Arbeitsmigranten, von Frauen und Mitgliedern der LGBTQ-Community in Katar kritisiert.
Der niederländische Verband KNVB hatte sich zuletzt einmal mehr gegen FIFA-Boss Gianni Infantino gewandt, weil dieser in einem Appell an die 32 teilnehmenden Mitgliedsverbände dazu aufgerufen hatte, sich nun auf den Fußball zu konzentrieren und von störenden Nebengeräuschen abzusehen.
Van Gaal hatte die Entscheidung, die WM 2010 an Katar zu vergeben als "lächerlich" bezeichnet. "Ich denke, man sollte in wirklichen Fußball-Ländern spielen, sie haben mehr Erfahrung in jeder Hinsicht", betonte van Gaal am Mittwoch.
(sid)
Die Spieler kommen morgens um neun, trinken Kaffee, halten ein Schwätzchen, danach eine kleine Mannschaftsbesprechung, 90 Minuten Training, eine Stunde Nachbereitung. Und nachmittags gehen sie dann mit der Mutti auf die Kö nach Düsseldorf. Die können einkaufen, während andere noch an der Maschine stehen. Als Fußball-Profi hat man eine herrliche Zeit.
— Hans Meyer