Marokko im WM-Halbfinale von Katar – Das ist schon per se ein Rekord. Als erste Mannschaft vom afrikanischen Kontinent schafften es die „Atlas-Löwen“ am Samstagabend mit dem 1:0 (1:0) gegen Portugal in Doha. Torhüter Yassine Bounou, genannt Bono (31 / Weltkarriere unter bürgerlichem Namen nicht möglich), stellte dabei einen WM-Rekord auf.
Drei Teams aus Afrika standen vor Marokko vor dem Erreichen des Halbfinales bei einer Weltmeisterschaft. Alle drei zogen unter teilweise dramatischen Umständen den Kürzeren. Als erstes verblüfften 1990 in Italien die „unbezähmbaren Löwen“, denen der Streamingdienst DAZN in diesen Tagen eine eindrucksvolle Dokumentation („Green Lions“) widmet, die Fußball-Welt. Von den Buchmachern damals als größter Außenseiter bei der Endrunde gehandelt, schaffte es Kamerun u.a. durch das 1:0 gegen Argentinien bis ins Viertelfinale, wo es im „Löwen-Duell“ mit Englands „Three Lions“ (2:3 n. V.) vorbei war.
Bis wieder ein afrikanisches Land im Viertelfinale stand, dauerte es bis 2002. Wieder waren es die „Löwen“, dieses Mal die „Löwen von Teranga“, so nennt man die Nationalmannschaft aus dem Senegal. Mit dem legendären Papa Bouba Diop († 2020) ging es in Asien u.a. über die Stationen Frankreich (1:0) und Schweden (2:1 n. V. / Achtelfinale) bis in die Runde der letzten 8, wo sich die Türkei (1:0 n. V.) als zu stark erwies.
Letzte Auswahl aus Afrika waren 2010 die „Black Stars“ aus Ghana. Sie kamen in einer Gruppe nebst Deutschland weiter und scheiterten im Viertelfinale im Elfmeterkrimi an Uruguay (3:5 n. E.).
Die Torhüter der afrikanischen Nationen, die für Furore sorgten, waren dabei allerdings nie so sicher wie nun Bono.
Messi ist ein anderer Planet.
— Arjen Robben