Ein Spiel dauert nicht mehr 90 Minuten – Das ist nach dem Achtelfinale eine der großen Lehren der WM 2022 in Katar. SPORT BILD (aktuelle Ausgabe) schreibt von einer „Explosion der Nachspielzeit.“ Wir blicken auf die Entwicklung der so genannten „added time“ seit der WM 1994 in den USA.
Die Regelung ist für FIFA-Schiedsrichterboss Pierluigi Collina (68), den charismatischen Ex-Referee aus Italien, klar: „Wir werden die Nachspielzeit sehr sorgfältig kalkulieren und versuchen, die Zeit auszugleichen, die durch Zwischenfälle verloren geht.“
Das sagte Collina vor dem WM-Start in der Wüste. Einer dieser Zwischenfälle war direkt am 2. WM-Tag die 14 Minuten lange Behandlung des iranischen Torhüters Alireza Beiranvand (30) im Spiel gegen England (2:6) – insgesamt ließ der brasilianische Schiedsrichter Raphael Claus 27 Minuten nachspielen, davon 14 in der ersten Halbzeit.
Kein Vergleich zu den übrigen WM-Turnieren seit 1994. Bei Deutschlands WM-Triumph 2014 in Brasilien wurde im Schnitt 7:09 Minuten länger gespielt, dabei 4:37 Minuten in der ersten Hälfte.
2010 in Südafrika war die Nachspielzeit mit 6:04 Minuten gesamt sogar kürzer als vier Jahre vorher in Deutschland (6:15 Minuten).
Einen rasanten Anstieg verzeichnete dieser Wert auch zwischen den Turnieren 1994 in den Vereinigten Staaten und 1998 in Frankreich. 2:30 Minuten spielten Brasiliens Weltmeister Romario oder Italien-Legende Roberto Baggio (55 / „Ich finde es unfair, Spieler auf dem Feld zu beurteilen. Deshalb mache ich auch keine TV-Shows“) https://www.fussballdaten.de/sprueche/neueste/1908/ in den USA länger, in Frankreich waren es bereits 6:33 Minuten.
Jürgen Klopp hat mal gesagt: Wer nicht schießt, kann nicht treffen.
— Roman Weidenfeller