Nach dem Halbfinale: Auch hier holte Argentinien Deutschland ein

von Carsten Germann17:59 Uhr | 14.12.2022
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Vor dem Spiel gegen Argentinien (0:3) bei T-Online.de als „Die neue Deutschen“ bezeichnet, konnte Vize-Weltmeister Kroatien diesem Anspruch nicht gerecht werden. Sehr wohl aber der erste Finalist von Katar, Argentinien. Die „Albiceleste“ erreichte in diesem Spiel zwei Meilensteine.

Und zwar in Person von Manchester Citys Edel-Joker Julian Alvarez (21). Der Stürmer egalisierte mit seinen beiden Toren gegen Kroatien einen Wert, den bisher deutsche Spieler für sich hatten.

  • Es geht um Doppel-Torschützen in einem WM-Halbfinale seit 2000 – und das waren bis zu der Partie am Dienstagabend in Lusail nur Toni Kroos und André „Schü“ Schürrle, die am 8. Juli 2014 mit ihren insgesamt 4 Treffern zum grandiosen 7:1 (5:0) von Deutschland gegen Gastgeber Brasilien beigetragen hatten.
  • Das hatte es zuvor im 21. Jahrhundert bei einer Weltmeisterschaft noch nicht gegeben.

„Der alte Fritz“ und Ottmar als Doppel-Packer

  • Am 30. Juni 1954 hatte Deutschland gegen Österreich (6:1) in Basel das bis dahin höchste Ergebnis in einem Semi-Finale herausgeschossen.
  • 4 der sechs Tore der „Helden von Bern“ in spe teilten sich die Brüder Fritz und Ottmar Walter.

Erzrivale Brasilien wurde von den „Gauchos“ in Katar ebenfalls in einem Ranking eingeholt. Die Argentinier stürmten gegen Kroatien zum 6. Mal nach 1930, 1978, 1986, 1990 und 2014 in ein WM-Finale – und egalisierten damit die Endspiel-Anzahl der „Selecao“, die 5 ihrer Finalspiele gewinnen konnte. Argentinien gelang das bislang nur gegen Holland (1978) und Deutschland (1986).

Matthäus und Klinsmann-Werte egalisiert

Lionel Messi (35) darf in seinem letzten WM-Spiel auf den Titel hoffen. Der Kapitän der Argentinier holte auf dem Weg ins Finale mit seinem 25. WM-Spiel Rekordhalter Lothar Herbert Matthäus aus Deutschland ein und wird ihn im Endspiel am Sonntag überflügeln, so er sich nicht im Training verletzt.

Auch kann Messi im Finale mit seinem dann 12. WM-Treffer Weltmeister Jürgen Klinsmann überrunden und mit Brasiliens „O Rei“, Pelé (82), gleichziehen. Nach Tor-Vorlagen in Knockout-Spielen hatte Messi den Dreifach-Weltmeister bereits gegen die Niederlande hinter sich gelassen. 

Um Gerd Müllers 14 WM-Treffer der Jahre 1970 und 1974 zu egalisieren, bräuchte der PSG-Superstar allerdings einen Hattrick. 



Es ist immer wieder der gleiche Spielverlauf, dass du nach dem Spiel hier stehst, gibst dämlich-doofe Interviews und bist gezwungen, irgendwas in die Kamera zu sagen.

— Dirk Lottner, 1. FC Köln, nach einem Spiel in Bremen.