Aus der Serie „Durch die Wüste“. Fussballdaten.de stellt eine Reihe an Superstar vor, für die die umstrittene WM am Persischen Golf die letzte in ihrer Nationalmannschafts-Laufbahn sein könnte. Ganz oben auf der Abschieds-Liste: Die Spieler, die seit 2008 eine Ära prägten: Der Argentinier Lionel Messi (35) und Cristiano Ronaldo (37) aus Portugal.
Robert Lewandowski
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„Katar beschließt das erste Kapitle einer globalen Fußball-Ära“, kommentierte die Wiener Zeitung Die Presse am 31. März 2022, als feststand, dass sowohl Messi als auch der von den Medien zum ewigen Widersacher stilisierte Cristiano Ronaldo mit Portugal zur WM fahren würde.
„Die WM wird einen Umbruch bei den Fußball-Eliten bedeuten“, so das Blatt, „danach wird endgültig eine neue Superhelden-Generation übernehmen.“ Aber bis diese neue „Superhelden-Generation“ das Rote Telefon in die Hand nimmt und anfängt, zu wählen, gehört in Katar die Bühne (ein letztes Mal) den Granden der 2000er-Jahre.
Cristiano Ronaldo spielte erstmals 2006 in Deutschland bei einer WM. Ebenso wie Messi für Argentinien. Warum Argentinien-Coach José Pekerman damals Messi im Viertelfinale von Berlin gegen Deutschland (3:5 n. E.) auf der Bank ließ, bleibt wohl auf ewig sein Geheimnis.
Messis Abschied nach der WM gilt als sicher. Vier Weltmeisterschaften später kann nur noch ein Triumph in Katar Messi noch in die Reihe der Argentinien-Legenden Mario Alberto Kempes (Weltmeister 1978) und Diego Armando Maradona (Weltmeister 1986) hieven. „Der Titel wäre im fünften Versuch der krönende Abschluss von Messis WM-Karriere“, schrieb Lothar Matthäus (61) in einer SPORT BILD-Kolumne (Aktuelle Ausgabe), „ich gehe nicht davon aus, dass Messi mit dann 39 Jahren bei der nächsten WM noch dabei ist.“
Das ist anzunehmen. Gilt aber auch für den nur ein Jahr jüngeren Angel dí Maria bei den Argentiniern. In ihrem letzten Fall sehen wir vermutlich auch die beiden 35-jährigen Sturm-Methusalixe Edinson Cavani und Luis Suárez („Das Böse an sich“) bei Uruguay. „Helden vor dem Abgang“, schreibt das Kicker-Sonderheft WM 2022 über sie, „die letzten Vertreter der goldenen Generation wollen noch einmal glänzen.“
Das will auch der 2014 im eigenen Land episch mit Brasiliens „Selecao“ an Deutschland (1:7 / Halbfinale) gescheiterte Thiago Silva (38).
Manuel Neuer (36) und Thomas Müller (33) waren beim deutschen „Sommermärchen“ 2006 noch nicht dabei, ihr Stern ging erst 2010 in Südafrika auf. Die beiden DFB-Stars vom FC Bayern München gehen in Katar in ihre 4. und mutmaßlich letzte Endrunde.
Letztes Hurra in Katar? Offenbar nicht für ihn: Robert Lewandowski (34). Der Kapitän und Rekord-Torschütze für Polen lässt das das Ende seiner Nationalmannschafts-Karriere offen. „Ich sage nicht ja und nicht nein. Mir ist klar, dass ich auch in vier Jahren noch spielen kann“, so der von Bayern München zum FC Barcelona gewechselte Stürmerstar am Donnerstag bei der Ankunft in Katar.
Das war das Übelste an Publikum, was ich je erlebt habe.
— Paul Breitner, Eintracht Braunschweig, bei der Rückkehr ins Münchner Olympiastadion gegen den FC Bayern...