Deutschland wurde bei der WM in Katar am späten Donnerstagabend frühzeitig in die Wüste geschickt. In einem unglaublichen Vorrunden-Krimi verkam das 4:2 (1:0) mit seinen Werten gegen Costa Rica in Al-Khor zur Fußnote.
Donnerstag, 01.12.2022
„Für mich ist das eine absolute Katastrophe“, sagte Rio-Weltmeister Thomas Müller (33) nach dem Spiel in der ARD. Oder anders: Ein tieferer Tiefpunkt (Gerhard Delling).
Auf den Tribünen von Al-Khor wartete der Chor der Deutschland-Fans vergeblich auf die rettende Nachricht: Schützenhilfe von Spanien gegen Japan (1:2). Die Hilfe aus dem gut 50 Kilometer entfernten Al-Rayyan kam aber nicht und so fuhren eben ,,Al-Heim". Freitag geht der Flieger.
Deutsche Top-Werte bei dieser WM wurden im Verlauf dieser hochdramatischen 90 Minuten, wo das Spielglück mehrfach hin- und her wechselte – zwischenzeitlich war sogar Costa Rica im Achtelfinale – zum Muster ohne Wert.
So avancierte zum Beispiel Serge Gnabry mit seinem Führungstreffer zum 1:0 zum ersten deutschen Spieler nach Mats Hummels (Viertelfinale 2014 gegen Frankreich, 1:0 in Rio de Janeiro), dem bei einem WM-Spiel wieder ein Kopfballtor gelang.
Solche Ergebnisse scheinen derzeit Lichtjahre entfernt zu sein! Dass Deutschland 2-mal in Folge in der Gruppenphase einer WM scheitert, das hat es noch nie gegeben.
Zwischen 1954 und 2014 war man immer über die 1. Runde hinaus gekommen.
2-mal in Folge raus nach der Vorrunde? Das passierte – zur Ehrenrettung einer insgesamt farblos agierenden deutschen Mannschaft – unter den acht Weltmeistern auch Spanien (1962, 1966), Argentinien (1958 und 1962) und Italien (1962, 1966).
Die Derby-Fans gehen geknickt in ihren Autos nach Hause.
— Alan Brazil