Drittes Gruppenspiel: Kasan-Erinnerung als DFB-Warnung

von Marcel Breuer | dpa06:57 Uhr | 29.11.2022
Bei der Fußball-WM 2018 in Russland verlor Deutschland gegen Südkorea.
Foto: Ina Fassbender/dpa

Costa Rica? Kein Problem. Der für den Einzug ins WM-Achtelfinale notwendige Sieg gegen den Außenseiter aus Mittelamerika scheint für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft leicht zu sein. Doch die WM-Historie muss vor der Partie am Donnerstag (20.00 Uhr/ARD und MagentaTV) im Al-Bait Stadion von Al-Chaur als Mahnung dienen.

Mehrfach stand allein bei den WM-Turnieren seit 2002 im letzten Gruppenspiel noch viel auf dem Spiel, einfach war es nicht immer und einmal ging alles schief. «Wir müssen uns auf unser Spiel fokussieren, unsere Hausaufgaben machen, unsere Pflicht erfüllen. Das wollen wir im nächsten Spiel gegen Costa Rica», sagte Kapitän Manuel Neuer.

2002 drohte gegen Kamerun in Unterzahl nach einem Platzverweis für Carsten Ramelow plötzlich der frühe K.o. Treffer von Marco Bode und Miroslav Klose sorgten letztlich für das 2:0 im japanischen Shizuoka. Acht Jahre später wurde gegen Ghana bei der WM-Premiere von Bundestrainer Joachim Löw gegen Ghana nicht nur wegen der Wintertemperaturen in Johannesburg gezittert. Erst ein Fernschuss von Mesut Özil zum 1:0 beruhigte die Nerven.

Blamage in Kasan

Sogar vor dem WM-Triumph 2014 war vor der letzten Gruppenpartie nicht alles sicher. In der Regenschlacht von Recife schoss Thomas Müller das 1:0 gegen die von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann trainierte USA und sicherte damit endgültig das Achtelfinalticket.

Dass es ganz anders kommen kann als gedacht, verdeutlicht die Erinnerung an Russland 2018. Nach dem Fehlstart gegen Mexiko (1:0) und der späten Befreiung gegen Schweden (2:1) hätte ein Sieg gegen Südkorea zum Weiterkommen gereicht. «Der Schweden-Moment war 2018 auch da - und am Ende ist er verpufft», erinnerte Müller nach dem 1:1 gegen Spanien. Der Weltmeister blamierte sich in Kasan - nach Spiel drei war durch das 0:2 alles vorbei. Eine Katar-Parallele darf es am Donnerstag nicht geben.(dpa)



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