Diese Fakten machen Messi und Argentinien zum WM-Favorit

von Carsten Germann15:00 Uhr | 06.06.2022
Foto: Imago

3:0 gegen Italien in der „Finalissima“ in Wembley, 5:0 am Sonntag gegen Estland in Pamplona – Argentinien und Superstar Lionel Messi (34) sind 5 Monate vor der WM in Katar in beeindruckender Frühform. Dafür gibt es Gründe.

Die „Albiceleste“ verbuchte mit dem Schützenfest gegen die Esten ihr 34. Spiel in Folge ohne Niederlage. Seit fast drei Jahren sind Messi und Co. ungeschlagen. Die letzte Pleite wog schwer: 0:2 im Südamerika-Klassiker gegen Brasilien im Halbfinale der Copa América im Land des Erzrivalen.

5 Tore

Messi selbst trug sich nun gegen Estland 5-mal in die Torschützenliste ein, mehr Treffer hatte der Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft in keinem anderen seiner 162 Länderspiele markiert. Das letzte Dreier-Pack des für Paris St.-Germain spielenden Superstars datiert vom 10. September 2021, beim 3:0 gegen Bolivien in der WM-Qualifikationsgruppe in Südamerika.

  • Noch besser lesen sich Messis Werte in der prestigeträchtigen „Finalissima“ gegen Italien. 2 Tor-Vorlagen, 4 Tor-Chancen, 8 Schüsse auf das Tor seines PSG-Teamkollegen Gianluigi Donnarumma.
  • Alle diese Zahlen stellten jeweils einen Bestwert in dieser Partie dar.
  • Dazu gab der Fußball-Künstler aus Paris den Ballschlepper, Messi lief 493 Meter mit dem Ball, das waren 150 Meter mehr als jeder andere Spieler auf dem Feld.

„Lionel Messi hat sich in Paris neu erfunden“, schrieb die Wiener Zeitung Die Presse am Freitag, „und diese neue Rolle ist auch der Schlüssel zur Erfolgsserie mit der Nationalmannschaft.“

Ein Schachzug des erst 44 Jahre alten argentinischen Nationaltrainers Lionel Scaloni, der den Weltmeister von 1986 im letzten Sommer zur Copa América führte, ist auch die Beorderung von Rodrigo de Paul (Atlético Madrid) und Leandro Paredes (ebenfalls PSG) ins Mittelfeld. Beide halten dem Regisseur Messi den Rücken frei und Messi himself kann mit seinem Offensivspiel den in die Spitze gerückten Lautaro Martinez (24 / Inter Mailand) besser einsetzen.

Auch das zeigen die Zahlen: Martinez traf in 5 seiner letzten 7 Länderspiele, davon 4-mal in der WM-Quali.

Entsprechend selbstbewusst gab sich Messi nach dem Erfolg in London: „Wir nehmen es mit jedem auf.“

3-mal an Deutschland gescheitert

Gut so! Denn: Argentiniens WM-Bilanz ist dürftig. Das Finale 2014 gegen Deutschland war der einzige Ausreißer nach oben. Klammert man die WM in Brasilien aus, kam der 2-malige Weltmeister seit dem Turnier in den USA 1994 ansonsten nicht mehr über das Viertelfinale hinaus, 3-mal in Folge (2006, 2010, 2014) verhinderte dabei Deutschland eine erfolgreiche WM Argentiniens.

„Dennoch: In Katar ist Messis Argentinien der aussichtsreiche Kandidat“, vermutet Die Presse, „um die Europäer nach 20-jähriger Regentschaft wieder vom WM-Thron zu stoßen.“ 



Ich habe absichtlich falsch ausgewechselt, damit wir nicht zu hoch gewinnen.

— Aleksandar Ristic