Die neueste Grafik von Fussballdaten.de zeigt: Das sind die Teams mit den meisten Finalteilnahmen bei Weltmeisterschaften. Argentinien und Frankreich stehen am Sonntag zum 6. bzw. 4. Mal in einem WM-Finale. 1950 bestritten Brasilien und Uruguay ein „Endrundenspiel“ um den Titel. Ein klassisches Finale gab es bei der ersten Nachkriegs-WM nicht. Dieses Spiel wird aber als Finalspiel angesehen und ist bei uns mit in der Statistik gelistet. Bei Tschechien ist auch die Tschechoslowakei als Vorgängerstaat genannt.
Donnerstag, 25.03.2021
Am 16. Juli 1950 drängten sich vermutlich mehr als 200.000 Menschen – offiziell waren es 173.850 Zuschauer – in das neue Maracana-Stadion von Rio de Janeiro. Stunden vor dem Anstoß waren sie bereits in der riesigen Arena. Die Sehnsucht nach dem ersten WM-Titel für Brasilien und das erste Finale seit dem verheerenden Zweiten Weltkrieg hatte sie angelockt und in eine unglaubliche, bei einer Fußball-WM zuvor noch nie erlebte Euphorie versetzt. Sie wurden brutal enttäuscht. Uruguay gewann nach 0:1-Rückstand im einzigen „Gruppen-Endspiel“ der WM-Historie mit 2:1. „Brasilien war der klare Favorit und der Liebling von allen“, erinnerte sich Uruguays Weltmeister und Torschütze Juan Schiaffino († 2002) Jahre später bei FIFA TV, „aber wir sahen eine winzige Möglichkeit, sie zu schlagen.“
Warum erzählen wir das? Weil „Maracanazo“, die Fußballtragödie von Rio, Brasilien in tiefe Depression stürzte und es das erste von 7 Finals der „Selecao“ war. Uruguay kam mit diesem Spiel zum 2. Finalsieg nach 1930 und damit auf eine 100-prozentige Siegquote. Diese können außer der „Celeste“, in Katar 2022 enttäuschend, nur England und Spanien vorweisen. Das allerdings nur mit je einer Finalteilnahme (1966 und 2010).
4 aus 8
Drei Mal probiert, drei Mal gescheitert – wir thematisierten es während er Wüsten-WM mehrfach – das gilt für die Niederlande. Als einziges Land konnte „Oranje“ keines seiner 3 WM-Finals (1974, 1978, 2010) gewinnen. Mit der Pleite am 11. Juli 2010 gegen Spanien (0:1 n. V.) in Johannesburg überholte Holland die bis dahin unglücklichsten Finalisten, Tschechien (bzw. CSSR und Tschechoslowakei) und Ungarn.
Sie waren – neben Österreich – die besten Nationalmannschaften ihrer Zeit, blieben aber in 4 Endspielen, davon je 2 vor Kriegsende ohne Spielglück (1934, 1938, 1954 und 1962). Aber: Die CSSR entthronte 1976 in Belgrad Deutschland und wurde Europameister.
Was ich in der Halbzeit erzählt habe, darf man nicht im Radio drucken.
— Gerry Francis, Trainer der Queens Park Rangers.