Argentinien und die „Ein-Spiel-Weltmeister“ seit 1990
Argentinien ist zum 3. Mal nach 1978 und 1986 Weltmeister. Auch beim Coup von Lionel Messi und Co. gab es in Katar das Phänomen der Ein-Spiel-Weltmeister, also der Spieler, die nur ein Mal im Turnier zum Einsatz kamen. Fussballdaten.de nennt die Stand-by-Weltmeister seit 1990.
Sonntag, 18.12.2022
Nein, Paul Steiner, genannt „Steiner, das eiserne Kreuz“, gehört nicht dazu. Der Kölner, der das Thema „Nationalmannschaft“ mal mit „Die spielen immer mittwochs, da hab ich keine Zeit“ kommentierte, kam 1990 bei Deutschland in Italien nicht zum Einsatz.
Einziger Ein-Spiel-Weltmeister im Kader von Franz Anton Beckenbauer (77) war natürlich ein Profi vom FC Bayern München, Hansi Pflügler. Er kam im dritten Vorrundenspiel gegen Kolumbien (1:1) in Mailand zu WM-Ehren. Pflügler teilt sich diesen Status unter den deutschen Weltmeistern seit 1990 mit Julian Draxler (29, jetzt Benfica Lissabo). 2014 wurde er von Jogi Löw im legendären Halbfinale gegen Brasilien (7:1) in Belo Horizonte für 14 Minuten aufs Feld geschickt.
Ebenfalls nur ein Mal im Spiel war 1998 Frankreichs Vincent Candela (49). Nationaltrainer Aimé Jacquet brachte den Linksverteidiger, der damals für die AS Rom spielte, nur in der 3. Gruppenpartie gegen Dänemark (2:1) in Lyon. Frankreich setzte auf dem Weg zur Heim-Weltmeisterschaft alle Feldspieler ein.
Müller: Mit einem Spiel Weltmeister
Bei Brasilien schaute Ronaldo Luis Nazario de Lima, genannt Ronaldo, 1994 in den USA nur zu. Wenigstens ein Mal spielen durften Ricardo Rocha, der legendäre Müller, eigentlich Luís Antônio Corrêa da Costa (Weltkarriere unter bürgerlichem Namen nicht möglich), und Viola.
2002 war auf deutscher Seite das Turnier der „Rumpelfußballer“. Spielerisch mau, aber als Kollektiv glänzend und mit zwei der besten Spieler ihrer Zeit, Michael Ballack und Oliver Kahn, schaffte es die DFB-Elf ins Finale. Gegner Brasilien erwies sich in Yokoham als zu stark und setzte in Asien auch auf 4 Ein-Spiel-Weltmeister. Neben Juliano Belletti u, Junior und Vampeta war dies auch Kaká.
29 Minuten
Filippo Inzaghi, ein großer Stürmer aus Italien, waren mit der „Squadra Azzurra“ 2006 in Deutschland Weltmeister, spielte aber nur ein Mal. 29 absolvierte Minuten beim 2:0 gegen Tschechien in Hamburg sind für einen Spieler wie „Pippo“ Inzaghi, der insgesamt 5 WM-Spiele machte, zu wenig. Ebenfalls 2006 nur ein Mal eingesetzt: Massimo Oddo.
Spanien holte sich 2010 in Südafrika seinen bislang einzigen WM-Titel. Bayern-Idol Javi Martinez, Fernando Llorente, Juan Mata und Alvaro Arbeloa, machen dabei nur ein Spiel. Keine schlechten Namen.
Gilt auch für Frankreich 2018 in Russland. Nationaltrainer Didier Deschamps hatte 6 Nationalspieler mit nur einem WM-Endrundenspiel auf dem Weg zum 2. Titel dabei. Es waren Steve Mandanda, Benjamin Mendy, Thomas Lemar, Djibril Sidibé, Florian Thauvan und Presnel Kimpembe.
Nun also Argentinien. Der erst 44 Jahre alte Nationaltrainer der „Albiceleste“, Lionel Scaloni, brachte im Turnierverlauf 4 Spieler nur ein Mal: Angel Correa, Guido Rodriguez, Juan Foyth und Thiago Almada. Aber: Keiner kam im hoch dramatischen Finale gegen Frankreich zum Einsatz.
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