Die Fußballwelt trauert um César Luis Menotti – Der argentinische Weltmeistertrainer von 1978 verstarb am Sonntag im Alter von 85 Jahren. Das Portal Fussballdaten.de verneigt sich vor der Lebensleistung von César Luis Menotti und würdigt ihn mit seinen markantesten Zahlen.
Mario Kempes
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„Ich traf ihn, ich mochte ihn, ein großartiger Coach und Mensch“, schrieb der geschätzte Kollege Rolf Hauschild am Sonntagabend bei Instagram über den verstorbenen César Luis Menotti.
Das gelang „El Flaco“ (Dt.: „Der Dürre“) zwar nicht, doch nach der glücklosen WM 1974 in Deutschland baute der Charismatiker eine völlig neue und erfolgreiche Mannschaft für die Heim-WM 1978 auf.
Die beiden großen Klubs aus Buenos Aires, River Plate und Boca Juniors, weigerten sich 1975, Spieler für die „Albiceleste“ abzustellen. So musste Menotti, der aus der argentinischen Provinz Rosário stammte, Spieler aus dieser Region, aus Santa Fé und aus Cordoba nominieren.
Zu diesen Nationalspielern gehörten Osvaldo „Ossi“ Ardiles (71), Mario Alberto Kempes (69) und Leopoldo Luque († 2021).
Das erst 17 Jahre alte Supertalent Diego Armando Maradona († 2020) stand 1978 zur Überraschung der argentinischen Fußball-Öffentlichkeit nicht im WM-Kader.
Menotti, der als Philosoph des „linken Fußballs“ (Spielerische Ästhetik ist wichtiger als Titel) gilt, holte am 25. Juni 1978 mit Argentinien (3:1 gegen die Niederlande nach Verlängerung) in Buenos Aires den ersten WM-Titel.
Dass er den Militär-Machthabern bei der Siegerehrung auf der Tribüne den Handschlag verweigerte, ist nicht belegt, wurde von Menotti selbst nie behauptet und fällt somit in das Ressort „Fußball-Mythen.“
Bernd Schuster, deutscher Star des FC Barcelona, beschrieb seine Arbeitsweise einmal so: „Nehmen Sie César Luis Menotti, ein Toptrainer, aber wenn er mit einem Spieler geredet hat, hat er gefragt, ob es Frau und Kindern gut geht. Ansonsten saß er auf der Bank und rauchte 50 Zigaretten.“
Im Fußball is nix normal.
— Franz Wohlfahrt