Der Auftrag von Joachim Löw war eindeutig. "Zeig der Welt, dass Du besser bist als Messi", sagte der Bundestrainer zu Mario Götze bei dessen Einwechslung im WM-Finale 2014 gegen Argentinien (1:0 n.V.). Und zumindest an diesem Abend in Rio de Janeiro zeigte es Götze und schoss die deutsche Nationalmannschaft in der 113. Minute zum vierten Stern.
Sonntag, 13.07.2014
Der Name des damals 22-Jährigen steht damit in einer Reihe mit den Final-Siegtorschützen Helmut Rahn (1954), Gerd Müller (1974) und Andreas Brehme (1990). Die DFB-Auswahl war die erste europäische Mannschaft, die außerhalb von Europa den WM-Titel holte. Für Miroslav Klose, Philipp Lahm und Per Mertesacker war es der perfekte Abschied aus der Nationalmannschaft.
Götzes Karriere stand dagegen noch am Anfang. Er hatte gerade seine erste Saison nach seinem Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Bayern hinter sich gebracht. Mit zehn Toren und neun Torvorlagen war die auch recht erfolgreich, doch in Topform war er bei der WM nicht.
Beim historischen 7:1 im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien kam Götze gar nicht zum Einsatz. Im Viertelfinale gegen Frankreich (1:0) spielte er nur sieben Minuten. Im Achtelfinale gegen Algerien (2:1 n.V.) wurde er zur Halbzeit ausgewechselt.
Sein erst kürzlich zum "Tor des Jahrzehnts" ausgezeichneter Siegtreffer war für Götze Fluch und Segen zugleich. Er schürte weitere Erwartungen, die er nicht erfüllte. Daran änderte auch seine Rückkehr nach Dortmund nichts. Derzeit ist der 28-Jährige vereinslos.
Sein langjähriger Teamkollege Marcel Schmelzer sagte einmal rückblickend über den 13. Juli 2014: "Ich könnte mir vorstellen, dass Mario nach der Karriere irgendwann sagt, er hätte das Tor lieber nicht geschossen, sondern für jemanden anderen vorbereitet."
(sid)
Zehn Jahre Bayern München, das muss man sich vorstellen wie Hundejahre. Da passiert in einem Jahr so viel wie vorher in 10 Jahren KSC nicht.
— Mehmet Scholl in der ,,Harald-Schmidt-Show" über 10 Jahre beim FC Bayern.