Nach dem Ende der Gruppenphase und vor dem Start der KO-Phase blicken wir auch auf die elf Spieler, die in der Vorrunde den Erwartungen nicht ganz gerecht wurden oder noch nicht werden konnten.
Sami KhediraHertha BSC•Mittelfeld•Deutschland
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Bundesliga
David de Gea absolvierte eine starke Saison für Manchester United, blieb bei der WM aber bislang blass. Der Schlussmann ermöglichte mit seinem Patzer den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich gegen Portugal und parierte in der kompletten Vorrunde nur einen einzigen Schuss - das ergibt eine Quote von 16,7 Prozent gehaltener Bälle. Im laufenden Turnier haben nur Ägypten, Saudi-Arabien und Panama mehr Gegentore hinnehmen müssen als Spanien.
Die Innenverteidigung bilden Nicolas Otamendi und Jose Fonte. Letzterer kommt im Turnierverlauf auf eine durchwachsene Zweikampfbilanz von 60,6 Prozent und sah in der Abwehr Portugals einige Male wacklig aus. Otamendi hat bei Manchester City einen großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft, hat die Defensive der Argentinier allerdings bislang nicht wirklich stärken können - Höhepunkt war die schwache Leistung beim 0:3 gegen Kroatien.
Die Dortmunder Lukasz Piszczek und Raphael Guerreiro komplettieren die Abwehr. Während Piszczek wie die gesamte polnische Mannschaft blass blieb, merkte man Guerreiro die fehlende Spielpraxis an. Der Portugiese blieb auf seiner linken Seite meistens harmlos, hat 54 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnen können und brachte 22 Prozent seiner Flanken zum Mitspieler.
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Kein Spieler hat in der Vorrunde häufiger den Gegner gefoult als Javier Mascherano. Der 34-Jährige kommt auf elf Vergehen und konnte gerade mal 43,2 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnen. Auch Sami Khedira präsentierte sich überraschenderweise nicht in Form. Der Weltmeister von 2014 kommt auf eine Zweikampf-Quote von 36,8 Prozent und blieb hinter den Erwartungen zurück.
Die Flügel besetzen zwei Stars der vergangenen Weltmeisterschaft. Doch bei diesem Turnier blieben Angel di Maria und Thomas Müller blass. Di Maria, der in der Vorrunde keinen einzigen Schuss abgab und gerade mal zwei Chancen für Mitspieler kreierte, kann sich im Gegensatz zu Müller in der KO-Phase noch steigern. Der Bayern-Spieler brachte nur 14,3 Prozent seiner Flanken zu den Teamkollegen, gab nur drei Schüsse ab und konnte dem Spiel keine Impulse geben, als Deutschland kurz vor dem Ausscheiden stand.
Die Heimreise kann auch Müllers Vereinskollege Robert Lewandowski antreten. Der Pole wurde zwar nur selten von seinen Mitspielern in Szene gesetzt, konnte aber als Führungsspieler das vorzeitige Aus seines Team nicht verhindern. Der Bundesliga-Torschützenkönig kommt auf sechs Schüsse, von denen drei aufs Tor gingen.
Neben ihm im Angriff steht Antoine Griezmann. Der Franzose machte vor allem mit der Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung bei Atlético Madrid Schlagzeilen, konnte aber bislang noch nicht wirklich dem Turnier seinen Stempel aufdrücken. Griezmann traf einmal bei dieser WM - im ersten Spiel gegen Australien per Elfmeter.
(fussballdaten.de/jhl)
Wir müssen aufpassen, dass wir nicht an eine Parallel-Wahrheit glauben.
— Weltmeister Christoph Kramer in BILD am SONNTAG zum Thema ,,Social Media".