Der frühere Fußball-Nationalspieler Stefan Effenberg kann den Rücktritt von Sandro Wagner aus der DFB-Auswahl aus Ärger über die Nicht-Berücksichtigung für die WM "nachvollziehen". An Wagners Situation werde sich "ja nichts ändern. Er ist schon 30 Jahre alt und das Trainerteam wird das gleiche bleiben. Seinen Charakter wird er nicht ändern können", schrieb Effenberg in seiner Kolumne bei t-online.de.
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Effenberg war bei der WM 1994 nach der "Stinkefinger-Affäre" aus der Nationalmannschaft geflogen. Nach einem Kurz-Comeback 1998 trat er zurück, weil sich aus seiner Sicht beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in der Zwischenzeit nichts zum Besseren verändert hatte.
Er möge Charaktere wie Wagner "mit ihrer Offenheit, Ehrlichkeit und Direktheit", sagte Effenberg (49), er hätte deshalb "anders entschieden" als Bundestrainer Joachim Löw: "Er hat mich in dieser Saison in seiner Rolle überzeugt und ist ein Spielertyp, bei dem ich sage: Den kann jede Mannschaft gebrauchen. Dazu ist er selbstbewusst. Es hätte aus meiner Sicht nichts dagegen gesprochen, Mario Gomez und Wagner mitzunehmen."
Anders als Löw hätte Effenberg auch WM-Held Mario Götze berufen. "Aus meiner Sicht hätte es ein psychologischer Vorteil sein können, Mario Götze einzuwechseln, wenn es drauf ankommt. Was denkt da wohl der Gegner? 'Verdammt, vor vier Jahren hat er dieses Ding reingemacht.' Du machst den Gegner damit nervös und hast einen Vorteil." Effenberg ist sicher, dass Götze "es schafft, zurückzukommen".
(sid)
Elfmeter ist nicht das, was man von der Tribüne aus sieht. Elfmeter ist das, was ich auf dem Platz sehe.
— Schiedsrichter Markus Merk zu seinen Elfmeter-Pfiffen