„Lebbe gehd weider“ sagte der serbisch-hessische Trainer und Philosoph Dragoslav „Stepi“ Stepanovic – bis heute Mitglied der Frankfurter Delegation – einst nach der verlorenen deutschen Meisterschaft 1992. Das galt auch für das UEFA Supercupfinale mit Eintracht Frankfurt gegen Real Madrid (0:2) am Mittwochabend in Helsinki. Oder anders: „Schwarze Serie gehd weider“, die deutschen Klubs und der UEFA Supercup, das wird keine Erfolgsstory mehr.
Mittwoch, 10.08.2022
Real Madrid und seine abgezockten Torschützen David Alaba (30) und Karim Benzema (34) waren am Mittwoch in Helsinki trotz einer sichtbaren Leistungssteigerung der Frankfurter eine Nummer zu groß für die Eintracht.
Mal wieder. Denn so bleibt es dabei: Nur der FC Bayern München konnte aus deutscher Sicht bislang den UEFA Supercup gewinnen.
Der letzte Erfolg datierte aus dem Jahr 2020, als die Bayern mitten in der Corona-Pandemie gegen den Europa-League-Sieger FC Sevilla mit 2:1 nach Verlängerung in Budapest vor 15.000 zugelassenen Zuschauern gewannen.
Den Europa-League-Sieger FC Chelsea bezwangen die Münchner 2013 unter Pep Guardiola in Prag im Elfmeterschießen (7:6 n. E.).
Zwischen diesem Finale und dem von Monaco 2001 lagen 12 Jahre, kein anderer deutscher Klub konnte in dieser Zeit einen Europapokalwettbewerb gewinnen. Die Bayern verloren als Champions-League-Sieger allerdings im Fürstentum mit 2:3 gegen UEFA-Cup-Gewinner FC Liverpool.
Eintracht Frankfurt war am Mittwoch erst das fünfte Bundesliga-Team, das nach dem 1972 ins Leben gerufenen, aber nicht in jedem Jahr ausgespielten UEFA Supercup griff.
Klammert man die auch vor der Novellierung des Wettbewerbes 1975 und 1976 siegreichen Bayern aus, so versuchte sich vor der SGE der HSV 1977 als amtierender Europacupsieger der Pokalsieger in diesem Wettbewerb, scheiterte aber sehr klar am FC Liverpool (1:1 / 0:6).
Es macht Spaß uns zuzuschauen, auch wenn ich selbst nicht zugeschaut habe.
— Thomas Müller