Die U21-Fußballer von Spanien und England hatten nach ihren deutlichen Halbfinalsiegen am Mittwoch keine Zeit zum Feiern. Ausruhen, vorbereiten, wieder hochfahren: Schon drei Tage später, am Samstag (18.00 Uhr/Sat.1), steht im georgischen Batumi das EM-Finale an. Die beiden besten Teams des Turniers treffen aufeinander - ein Duell auf Augenhöhe.
Samstag, 08.07.2023
Spanien, das im Halbfinale der Ukraine beim 5:1 keine Chance ließ, kann mit seinem sechsten EM-Titel Italien überflügeln und zum alleinigen Rekordtitelträger aufsteigen. England (3:0 gegen Israel) will seine 39 Jahre andauernde Durststrecke beenden, die beiden einzigen Turniersiege holten die Young Lions 1982 und 1984.
Spaniens letzter Triumph ist erst vier Jahre her, damals gewannen die Toros Rojos das Finale gegen die DFB-Auswahl. Nun will Spanien erneut den Titelverteidiger entthronen, steht zum insgesamt neunten Mal im EM-Finale, zum fünften Mal bei den letzten sieben Ausgaben.
Wenn überhaupt, ist England der leichte Favorit, ist vom Gesamtmarktwert mit etwa 425 Millionen Euro fast doppelt so stark besetzt wie die Spanier (230) und hat auf dem Weg ins Endspiel jedes Spiel ohne Gegentor gewonnen. Ein Kunststück, das bislang nur Spanien beim Titelgewinn 2013 gelungen war. Auch der direkte Vergleich auf der EM-Bühne spricht für England: Drei Siege, ein Unentschieden, 6:1 Tore.
"Wir müssen uns noch einmal steigern, um den Titel zu holen", sagte Spaniens Coach Santi Denia. "Die Statistiken sprechen für sich", weiß auch Englands Angreifer Curtis Jones vom FC Liverpool: "Wir verschenken keine Chancen, sind gut organisiert. Das Finale wird natürlich hart, aber wir sind bereit."
Der alles überragende Einzelspieler ist nicht dabei, beide Teams kommen über das Kollektiv und haben den EM-Rekord von sieben verschiedenen Torschützen bereits eingestellt. Ein Star fehlt aber doch: Englands Mittelfeldmotor Jacob Ramsey. Der 42-Millionen-Mann von Aston Villa fehlte wegen einer Knöchelverletzung schon im Halbfinale. Die voraussichtlichen Aufstellungen:
England: 1 Trafford - 14 Garner, 5 Harwood-Bellis, 4 Colwill, 3 Thomas - 10 Smith Rowe, 17 Jones, 21 Gomes, 20 Palmer - 7 Gibbs-White, 11 Gordon
Spanien: 1 Tenas - 2 Victor Gomez, 14 Paredes, 5 Pacheco, 3 Miranda - 6 Blanco, 16 Alex Baena - 8 Sancet - 10 Rodri, 9 Ruiz, 17 Sergio Gomez
(sid)
Früher waren Spieler nach einer Niederlage tagelang am Boden zerstört. Heute verlieren Spieler, machen dann ein Selfie, stellen es ins Internet und alles ist gut. Das ekelt mich an.
— Ivan Gennaro Gattuso