Nico und Keven Schlotterbeck: „Nicht die Paradiesvögel wie die Boateng-Brüder“

von philipp.meierjohann09:20 Uhr | 31.05.2021
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In der kommenden Saison spielen aller Voraussicht nach wieder einmal zwei Brüder in der Bundesliga zusammen in einer Mannschaft. Nach seiner Leihe bei Union Berlin kehrt Nico Schlotterbeck nach Freiburg zurück und trifft somit erneut auf seinen größeren Bruder Keven. Im Interview mit „SPORTBUZZER“ haben die beiden über die spezielle Situation gesprochen, die sich dadurch verschärft, dass die Brüder um dieselbe Postion buhlen.

Breisgau statt Europa

Bei Union Berlin hätte man Nico Schlotterbeck nur zu gerne behalten. Denn der 21-Jährige überzeugte in seinem ersten Jahr bei den Eisernen auf Anhieb. Daher hatte man auch großes Interesse an einer Weiterbeschäftigung des Verteidigers. Doch der SC Freiburg machte klar, dass man den jüngeren der beiden Brüder auch wieder im Breisgau sehen möchte.

Somit kämpfen in der neuen Saison Keven und Nico um einen Platz in der Freiburger Innenverteidigung. „Als Brüderpaar ist das alles nicht so einfach. Es gibt nur zwei oder drei Plätze in der Verteidigung. Wir haben lange nicht mehr in einer Mannschaft gespielt, es wäre eine interessante Konstellation“, ordnet Keven die spannende Ausgangslage ein.

Eher Bender oder Boateng?

Unter den Brüdern herrscht natürlich auch ein gewisser Konkurrenzkampf. Dabei kann der jüngere Nico schon mit Einsätzen in der Junioren-Nationalmannschaft gegenüber Keven angeben. Für den großen Bruder ist das aber kein Drama. Er hat Hoffnungen mit seiner Mentalität noch große Schritte machen zu können: „Wenn man von klein auf Fußball spielt, will man den Adler auf der Brust tragen. Natürlich hofft man immer, dass man mal in der Nationalmannschaft spielen darf. Aber dazu muss man über mehrere Jahre erstmal Leistung zeigen. Nico und ich sind jetzt beides keine Wunderspieler oder Juwele so wie Kai Havertz oder Timo Werner, die schon mit 18 oder 19 debütiert haben. Bei uns kommt es hoffentlich etwas später.“

Die bekanntesten Liga-Brüder-Duos, die Boatengs und die Benders, sind Geschichte. Die Bender-Zwillinge verlassen gerade die Bühne gemeinsam. Und mit Jérôme Boateng wird der noch in der Liga verbliebene Boateng-Bruder ebenfalls die Bundesliga-Segel streichen. Jetzt gibt es die Schlotterbecks. Zwischen den bekannten Duos können sich klar einordnen. „Wir sind jetzt nicht die Paradiesvögel wie die Boateng-Brüder. Die haben zwar Weltklasse-Karrieren hingelegt, das wollen wir auch. Die beiden sind aber sehr extrovertiert. Lars und Sven Bender haben nie abseits des Platzes für Schlagzeilen gesorgt. Ich denke, da sind wir eher anzusiedeln“, reflektiert Nico das Brüder-Duo.





Unsere Tabellensituation hat sich über Weihnachten leider nicht verbessert.

— Dietmar Demuth, Trainer des Tabellenletzten FC St. Pauli, in der Winterpause 2001/2002.