Die gute Nachricht zuerst: Die Türkei steigt in die B-Gruppe der UEFA Nations League auf. Weniger gut: Nach gerade mal einem Jahr im Amt steht der deutsche Nationaltrainer der Türkei, Stefan Kuntz (59), mehr denn je in der Kritik. Die Zahlen sprechen nur bedingt für den Europameister von 1996.
Türkei
•Fifa-Weltrangliste: 26•Stand:
„Es ist peinlich, gegen eine Mannschaft zu verlieren, die auf Platz 125 der FIFA-Rangliste steht“, bilanzierte die türkische Sportzeitung Fanatik am Montag. „Tschüss, Kuntz!“, titelte die Zeitung Sözcü, „er hat jeden Kredit verspielt.“
In den nächsten Tagen, so das Blatt weiter, würde der türkische Fußballverband (TFF) eine Entscheidung treffen. Die könnte, schon allein aufgrund der letzten Ergebnisse gegen die nicht eben als Fußball-Weltmächte durchgehenden Färöer Inseln (1:2) und Luxemburg (3:3), gegen den Deutschen ausgehen.
„Nicht von unserem Kaliber“
Die Ansprüche an das Team mit dem Halbmond im Wappen sind sehr hoch. Die Nationalmannschaft müsse, egal unter welchen Bedingungen, „natürlich gewinnen, schreibt die Milliyet: „Sie werden sagen, wir sind in der Nations League in die Liga B aufgestiegen, was will man mehr, doch von den Teams der Gruppe C ist sowieso keines dabei gewesen, das von unserem Kaliber ist.“
Wir blicken zurück: Am 19. September 2021 wurde Kuntz erst als türkischer Nationaltrainer inthronisiert. Das sind gerade 372 Tage.
Stefan Kuntz – Nach dem U21-Europameistertitel mit Deutschland im Sommer 2021 auch als Nachfolger von Joachim Löw gehandelt, hat in der Türkei kaum noch Argumente. Viel eher sieht es danach aus, dass man beim TFF mal wieder zum Allheilmittel Trainerwechsel greift.
Ich muss wohl nachts mit 100 Stundenkilometern durch Nürnbergs Altstadt fahren, um überhaupt mal zu Punkten zu kommen.
— Nürnbergs Präsident Michael A. Roth.