Tah kommt nicht - Eberl fühlt sich «durch Kakao gezogen»

von Marcel Breuer | dpa13:18 Uhr | 30.08.2024
Sportvorstand Max Eberl erklärt den Fall Jonathan Tah. Der Nationalspieler wechselt nicht zum FC Bayern.
Foto: Swen Pförtner/dpa

Nach einem letzten vergeblichen Versuch des FC Bayern München für eine Verpflichtung von Fußball-Nationalspieler Jonathan Tah wird der deutsche Rekordmeister in dieser Transferperiode keinen Spieler mehr holen. «Wir sind extrem glücklich mit dem Kader, den wir haben», sagte Sportvorstand Max Eberl vor dem ersten Bundesliga-Heimspiel der Bayern am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen den ersten Saison-Tabellenführer SC Freiburg.

Der 50-jährige Eberl bemühte sich, den Fall Tah aus seiner Sicht zu erklären, nachdem darüber sehr viel berichtet worden sei, auch über seine Rolle. Der Münchner Sportvorstand fühlt sich in den vergangenen Wochen «durch den Kakao gezogen und in ein Licht geschoben», das nicht den Verhandlungen hinter verschlossenen Türen entspräche.

Leverkusener Deadline und Preis passte nicht

«Es ist so: Bayer Leverkusen hat uns vor dreieinhalb Wochen eine Deadline gesetzt: 'Hört zu, bis dahin müsst ihr diese Summe zahlen!'» Er habe daraufhin Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes schriftlich mitgeteilt: «Simon, danke für die Deadline, danke für den Betrag, den du uns genannt hast, aber wir können beides nicht erfüllen. Damit sind die Verhandlungen beendet. Das ist die wahre Geschichte, die hinter diesem Transfer steht», erzählte Eberl. 

Angeblich wollte Leverkusen bis zu 30 Millionen Euro für Tah (28), dessen Vertrag in einem Jahr ausläuft und Bayer dann ablösefrei verlassen könnte. Bayer-Boss Fernando Carro hatte bei einer Veranstaltung vor Leverkusener Fanclubs gesagt: «Also, ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts. Und ich würde nicht mit ihm verhandeln.» Für diese Aussage entschuldigte sich Carro später beim FC Bayern.

«Darauf ging Leverkusen nicht ein»

Eberl sagte am Freitag, dass er nun zum Ende der Transferperiode nochmal nachgefragt habe in Leverkusen wegen Tah für den Fall, dass die Bayern doch noch einen Verkauf tätigen könnten und damit wieder Geld für den Verteidiger da wäre. «Darauf ging Leverkusen nicht ein», sagte Eberl: «Es ist nichts Schlimmes, es wird diskutiert, verhandelt, versucht.» 

Bayerns Sportvorstand verdeutlichte noch einmal, dass auch der Rekordmeister im Transfergeschäft neben Ausgaben, die man tätige, Einnahmen erzielen müsse. Und in der Bilanz müsse man sich bewegen. Die Bayern haben bei Transfers im Sommer bislang mehr ausgegeben als eingenommen. Über 120 Millionen Euro wurden in neue Spieler investiert.

Bei Spielerabgängen könne am Transferende noch etwas passieren, wie Eberl berichtete. Flügelstürmer Kingsley Coman gilt als Kandidat für einen Last-Minute-Wechsel, womöglich nach Saudi-Arabien. Dazu steht eine Leihe von Nachwuchsangreifer Gabriel Vidović (20) im Raum.

(dpa)





Wir geben eine Presse-Mappe heraus, in der alle Antworten auf die Fragen nach unserer Auswärtsschwäche gegeben werden.

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