Aus der Traum:
RB Leipzig ist in der Champions League als erster deutscher Klub gescheitert. Gegen
Aston Villa verlor ein lange zu passives Team von Trainer Marco Rose am Dienstag mit 2:3 (1:1) und kassierte im sechsten Spiel der Ligaphase die sechste Niederlage. Da parallel Real Madrid bei Atalanta Bergamo mit 3:2 (1:1) gewann, kann RB nicht mehr Platz 24 der Tabelle und damit die Play-offs erreichen.
Villas
John McGinn (3.), Jhon Duran (52.) und Ross
Barkley (85.) schossen die verletzungsgeplagten Leipziger mit ihren Toren aus dem Wettbewerb, für RB trafen
Lois Openda (27.) und
Christoph Baumgartner (61.). Die finalen Partien der neuen Ligaphase gegen Sporting Lissabon (22. Januar) und bei Sturm Graz (29. Januar) sind nun sportlich nicht mehr relevant.
Die direkte Qualifikation für das Achtelfinale war bereits vor dem Villa-Spiel nicht mehr möglich gewesen, mit weiterhin null Punkten sind nun auch die Play-off-Ränge neun bis 24 außer Reichweite. Das frühe Aus ist ein bitterer Rückschlag für die Sachsen, die in den vergangenen beiden Jahren das Achtelfinale erreicht und auch dieses Jahr die K.o.-Runde angepeilt hatten.
In die schwierige Ausgangssituation habe man sich "selbst reingespielt", sagte Rose, aber "die Jungs sind heiß. Wir brauchen eine Top-Leistung. Die trauen wir uns zu." Der Coach setzte auf die Startelf vom 2:0-Sieg in der Liga bei Holstein Kiel - und bot aufgrund der Verletztenmisere unter anderem Mittelfeldspieler
Nicolas Seiwald erneut in der Innenverteidigung auf.
Nach einem ordentlichen Beginn, RB-Stürmer
Benjamin Sesko (1.) verzog früh aus guter Position, spielte schnell nur noch Villa. Nach Flanke von
Matty Cash herrschte allgemeine Konfusion in der Leipziger Abwehr, niemand fühlte sich für
Ollie Watkins zuständig, der auf McGinn ablegte, ehe der Schotte problemlos einschob. Und die Gäste drückten weiter.
Watkins (8.) verpasste eine scharfe Hereingabe von
Lucas Digne - und damit das zweite Tor - am Fünfmeterraum nur ganz knapp. RB wirkte in dieser Phase viel zu passiv und schenkte die Räume zu leicht her. Auch nach vorne ging zunächst wenig, als sich jedoch Villa-Torwart Emiliano Martinez bei einem langen Ball von Seiwald völlig verschätzte und weit aus seinem Tor eilte, schlug Openda eiskalt zu. Der Ausgleich aus dem Nichts.
Auch wenn Leipzig nun etwas besser in die Zweikämpfe kam, blieb Villa enorm gefährlich und suchte die Tiefe, Cash (35.) prüfte RB-Keeper Gulacsi aus der Ferne, zielte jedoch zu zentral auf den Ungarn. Immer wieder offenbarte RB Lücken in der Defensive, welche die Engländer mit Steilpässen ausnutzten. Nach einem solchen tauchte Watkins (44.) in halbrechter Position vor Gulacsi auf, der den Schuss jedoch parierte.
Zur Pause brachte Villa-Teammanager Unai
Emery im Angriff Duran für Watkins. Und der Eingewechselte zündete sofort. Weil er sah, dass Gulacsi zu weit vor seinem Tor stand, zog er aus rund 20 Metern ab - und traf. Nachdem der neue Stürmer nur sieben Minuten später sein zweites Tor wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen bekam, schlug RB erneut unerwartet zurück. Nach langem Ball fand Openda Baumgartner, der per Direktabnahme einschoss.
Duran, dieser kolumbianische Wirbelwind, steckte jedoch nicht auf, nach seiner Vorlage zwang Digne (73.) Gulacsi zur Glanzparade. Barkley hatte bei seinem abgefälschten Schuss zum 3:2 Glück. Martinez war am Ende nicht zu bezwingen.
(sid)