Bayer Leverkusen hat die Reifeprüfung gegen den europäischen Riesen
Inter Mailand dank eines späten Treffers von Nordi Mukiele bestanden und in der Champions League einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht. Die Werkself besiegte den italienischen Meister am Dienstagabend nach einem couragierten Auftritt mit 1:0 (0:0) und hat mit 13 Punkten aus sechs Spielen gute Karten auf einen Platz unter den Top Acht in der neuen Ligaphase der Königsklasse.
Mukiele (90.) traf zum Sieg für die Werkself und fügte Inter damit das erste Gegentor und die erste Niederlage der Champions-League-Saison zu. Fünf Wochen nach der krachenden 0:4-Pleite beim FC Liverpool wiesen die Leverkusener mit dem sechsten Pflichtspielsieg in Serie eindrucksvoll ihre Zugehörigkeit zu Europas Elite nach.
Leverkusens Meister-Trainer Xabi Alonso hatte vor der Partie von einer "sehr großen Herausforderung" gesprochen, zumal dem Spanier in der Startelf erneut ein klassischer Stürmer fehlte - der zuletzt angeschlagene
Patrik Schick (Wadenprobleme) nahm zunächst auf der Bank Platz.
Nathan Tella begann in der Sturmspitze.
Und der 25-Jährige hatte früh die Führung auf dem Fuß: Nach einer Flanke von
Jeremie Frimpong traf Tella mit seiner Direktabnahme nur die Latte (3.). Die Werkself riss die Spielkontrolle in der Anfangsphase an sich und hatte viel Ballbesitz, Inter stand aber kompakt. Wenn es gefährlich wurde, dann im Strafraum der Gäste: Ein Abschluss von
Alejandro Grimaldo wurde im letzten Moment geblockt, der langjährige Bundesliga-Keeper
Yann Sommer parierte im Anschluss gegen Bayers Anführer
Granit Xhaka (19.).
Leverkusen blieb in der Folge das aktivere Team, Exequiel
Palacios (25.) schoss knapp über das Tor. Auf der Gegenseite meldete
Davide Frattesi (29.) die Italiener mit einem Kopfball offensiv an. Beide Teams belauerten sich, die Nerazzurri scheuten das große Risiko. Ausnahmekönner
Florian Wirtz prüfte Sommer (35.) aus der Distanz, nachdem er kurz zuvor auf dem Weg zum Tor im letzten Moment vom gebürtigen Kölner Yann Aurel
Bisseck gestoppt worden war.
Auch nach dem Seitenwechsel waren es die Gastgeber, die das Spiel bestimmten. Nach einem starken Pass von Wirtz legte Frimpong den Ball am langen Pfosten vorbei (53.) - die Leverkusener Führung wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen. Das Spiel verflachte in der Folge,
Jonathan Tah versuchte es erfolglos aus der Distanz. Inter schien mit dem Punktgewinn im Rheinland einverstanden zu sein, die Werkself rannte weiter an und jubelte doch noch.
(sid)