1. Bundesliga

Leverkusen unter Druck: Bayern winkt Titel-Vorentscheidung

von Marcel Breuer
Letzte Mini-Chance für Leverkusen oder praktische Titelentscheidung zugunsten der Bayern: Der Druck im Bundesliga-Gipfel liegt beim Meister. Alles andere als ein Sieg für die Werkself am Samstag (18.30 Uhr/Sky) wäre angesichts von derzeit acht Punkten Rückstand des Zweiten auf den Spitzenreiter wohl schon mehr als eine Vorentscheidung in der Meisterschaft.«Es kann jeder sehen, wie es danach aussehen würde», sagte Bayerns Sportvorstand Max Eberl angesichts der formidablen Ausgangslage für sein Team. «Es ist einfach ein großartiges Spiel, auf das wir uns extrem freuen.»Sportlich hat das Duell dem prestigeträchtigen Vergleich zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund den Rang abgelaufen. Seit der einstige Bayern-Spieler Xabi Alonso das Zepter bei der Werkself als Trainer übernommen hat, wird der Titel in den Spielen dieser beiden Teams entschieden.

Selbst Leverkusen bekennt: Titel nur bei Sieg noch möglich

Vor fast genau einem Jahr nahmen die Leverkusener die Bayern beim 3:0 regelgerecht auseinander und zogen auf fünf Zähler davon. Nun wäre Leverkusen froh, diesen Rückstand nach dem Spiel zu haben. «So, wie die Bayern momentan drauf sind, können wir bei allem anderem als einem Sieg den Titel fast abschreiben», sagte Bayer-Kapitän Lukas Hradecky. Sportchef Simon Rolfes meinte dagegen zum Thema Tabelle: «Nein, die gucken wir uns nicht an.»Selbst bei einem Unentschieden wären die unter Trainer Vincent Kompany in der Liga dominierenden Bayern wohl kaum mehr einzuholen. Ein so großer Vorsprung wie aktuell zu diesem Zeitpunkt wurde in der Meisterschaft noch nie verspielt. Doch der Rekordmeister will unbedingt gewinnen und eine Demonstration der Stärke zeigen.

Alonso als Bayer-Coach in fünf Spielen gegen Bayern unbesiegt

Alonsos Leverkusener haben den stolzen FCB zu oft geärgert. Seit der Baske Trainer der Werkself ist, hat sein Team von fünf Pflichtspielen kein einziges gegen die Bayern verloren. «Wir hatten in den letzten Spielen viele Probleme gegen Leverkusen. Ich glaube, es wird ein cooles Spiel», sagte Bayern-Leader Joshua Kimmich vielsagend zu seiner Motivation. «Die haben nur einmal verloren in den letzten 18 Monaten», erinnerte Kompany zudem. Ein Sieg am Rhein könnte er als sein erstes Münchner Meisterstück werten.Was geschieht am Samstag, wenn Leverkusen ausgeruhter und mit gezielterem Training in das richtungsweisende Spiel geht? Anders als die Bayern ist der Meister bereits fix fürs Achtelfinale der Champions League qualifiziert und musste unter der Woche nicht in einem Playoff-Spiel antreten.

Leverkusen mit längerer Pause ins Spitzenspiel

«Es darf keine Rolle spielen, es kann eine Rolle spielen», sagte Kompany nach dem 2:1 am Mittwoch im Hinspiel bei Celtic Glasgow. «Aber wir wollen dieses Spiel angehen. Auch in diesem Moment, wir haben den Kader dafür.»Bayer 04 gegen den FC Bayern ist auch das Duell der beiden aktuell größten deutschen Stars: Florian Wirtz und Jamal Musiala. «Deutschland darf sehr glücklich sein, diese zwei Spieler zu haben. Die sind noch jung, die besten Jahre kommen noch», sagte der Bayern-Coach über die beiden erst 21 Jahre alten Weltklasse-Akteure. 

Deutschlands Topstars im Fokus

Pünktlich zum Topspiel kamen jüngst wieder Äußerungen aus München zu Wirtz. Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß sprach von einem «Traum», den noch bis 2027 vertraglich an Leverkusen gebundenen Wirtz irgendwann auch bei den Bayern zu sehen. Geplänkel, über das Rolfes nur müde lächelte. «Das haben die Bayern schon gemacht, als ich mit zehn den 'Kicker' gelesen haben», sagte der Sportchef des Meisters. «Also von daher ist das jetzt keine vielleicht neue Taktik.»Aber ein Spiel, das Eberl am Freitag gerne weiter mitspielte. Auf die Frage, ob Musiala und Wirtz eigentlich auch in einem Team miteinander funktionieren würden, wies Bayerns Sportvorstand auf die Nationalmannschaft hin: «Herausragende Fußballer können immer miteinander. Es steht für mich außer Frage, dass beide sehr gut miteinander spielen können.»(dpa)
Heiko Scholz, der verletzt von Dynamo Dresden zu Bayer Leverkusen wechselte.

Hoffentlich denkt der Saftig jetzt nicht: Was hab ich denn da für eine Blaubeere gekauft?

Heiko Scholz, der verletzt von Dynamo Dresden zu Bayer Leverkusen wechselte.