„O‘ zapft is“ – und Fussballdaten.de blickt zum Start des Oktoberfests auf das Comeback des Münchner Derbys zwischen 1860 und Bayern am 21. September 1994 zurück. Mit den besten Sprüchen von Peter Pacult (64) und anderen Protagonisten.
TSV 1860 München
3. Liga
•Rang: 10•Pkt: 20•Tore: 23:24
Das Münchner Derby fand in der Bundesliga erst 1977 in HSV gegen FC St. Pauli in Hamburg ein gleichwertiges Pendant. Auch für Berlin (mehrere Klubs), Stuttgart (VfB und Kickers, 1988/89 und 1991/92), Köln (FC und Fortuna, nur eine Saison) und Bochum (VfL und Wattenscheid 09 / 1990 bis 1994) galt: „Zwei aus einer Stadt.“
Von den Stadt-Duellen der Bundesliga hatte das in München immer eine besondere Aura. Die beiden Klubs lieferten Medien-München einfach den besseren Stoff – bei allem Respekt – als die Rivalen aus Hamburg oder Stuttgart.
Ausgerechnet ein Wiener schrieb diese Derby-Geschichte mit. Es ist der im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf ausgebildete Stürmer Peter Pacult (64 / „Der FC Tirol hat eine Obduktion auf mich.“), der zwischen 1993 und 1995 für die Münchner „Löwen“ spielte und 1996 als Co-Trainer zu den Giesingern zurückkam.
„Wir waren chancenlos, was sich bereits in der Vorbereitung abzeichnete“, erzählte Pacult dem Kicker-Sportmagazin (Donnerstag-Ausgabe), „die Mannschaft benötigte Zeit, um sich an die Bundesliga zu gewöhnen.“
„3:1 gegen 1860 – Bayern ist auf dem Weg nach oben“, titelte der Kicker am 22. September 1994 – doch am Ende standen die Dortmunder ganz oben und 1860 München hielt die Bundesliga.
„Ich spiele nicht das erste Mal Fußball und schießen kann ich auch“, kommentierte Riedl sein Traumtor zum 1:0 im November 1999 trocken.
„Da sieht man mal, wie schnell 100 Jahre rum sind“, freute sich „Löwen“-Boss Karl-Heinz Wildmoser († 2010) anschließend bei RAN – SAT1-Fußball.
Bayern-Idol Franz Anton Beckenbauer († 2024/ „Es spielte Untergiesing gegen Obergiesing.“) hatte zuvor behauptet, dass der Rivale „100 Jahre lang auf einen Derby-Sieg warten“ müsse.
Das war nicht der Fall. Mitunter kam es aber auch zu Annäherungen zwischen dem strengen Lorant und den Bayern-Profis.
Das berichtete der stets um den Ausgleich bemühte Lothar Herbert Matthäus, der sich 1997, obwohl in Zivil nur auf der Bank, mit ihm ein Wortgefecht lieferte: „Ich habe kein Problem, mit Werner Lorant zusammen ein Bier zu trinken oder ein Kaugummi zu kauen.“
Wenn du nicht laufen kannst, kannst du in keiner Liga spielen.
— Sascha Mölders