„Dem Stein“, war Eintracht Frankfurts Kult-Trainer Dragoslav „Stepi“ Stepanovic (76) einst sicher, „gratuliere ich in der Bundesliga noch zum 41., 42. und 43. Geburtstag.“ Das Portal Fussballdaten.de gratuliert ihm heute zum 70. Geburtstag und ehrt Uli Stein mit seinen besten Sprüchen und seinen Rekordwerten.
Uli Stein
•Torwart•Deutschland
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Uli Stein ist seit dem 11. April 1997 und dem 1:1 mit Arminia Bielefeld gegen den HSV der älteste Torhüter, der jemals in der Bundesliga spielte – und der zweitälteste Spieler hinter Klaus „Tanne“ Fichtel (79 / Schalke 04 und Werder Bremen) in der Geschichte der deutschen Eliteliga.
1997 wollte ihn sein einstiger HSV- und Nationalmannschafts Weggefährte Felix Magath im stabilen Torhüter-Alter von 43 Jahren zum 1. FC Nürnberg holen. „Ich lehnte ab, das war im Nachhinein ein Fehler“, räumt Stein heute ein.
Dabei mag er vor allem eines nicht: „Ich gebe nicht gern Exklusiv-Interviews. Ich habe dann immer das Gefühl, ich störe.“
Begonnen hatte alles am 11. August 1978 – Bundesliga-Debüt für Uli Stein in Diensten der Arminia, beim 1:1 in Duisburg. Der Trainer der Arminia, ein gewisser Otto Rehhagel (86), hatte damals einen guten Rat für den 23 Jahre alten Torhüter: „Uli, kaufen Sie sich mal ein anständiges Auto. Sie brauchen es, um voller Selbstvertrauen zum Training zu kommen.“
Gesagt, getan. Uli Stein tauschte, wie er dem Kicker-Sportmagazin (Montag-Ausgabe) vor seinem 70. Geburtstag erzählte, seinen Opel Ascona gegen einen Mercedes-Benz…
An Selbstvertrauen hat es ihm danach nie gemangelt. Aber Stein hatte keine Lobby. Jedenfalls nicht beim DFB. Teamchef Franz Anton Beckenbauer († 2024) setzte zur WM 1986 in Mexiko auf Steins Rivalen Schumacher. Als ihn Stein intern scherzhaft als „Suppenkasper“ (eine Anspielung auf Beckenbauers legendäre Werbespots für Suppen, d. Red.) bezeichnete, musste er als erster deutscher Spieler bei einer WM oder EURO vorzeitig die Heimreise antreten.
Beckenbauer („Ich brauche die Besten.“) wollte ihn 1989 zur Nationalmannschaft zurückholen, doch DFB-Boss Hermann Neuberger, nie verlegen, wenn es um unpopuläre respektive falsche Entscheidungen ging, grätschte dazwischen: „Stein spielt nie wieder für Deutschland!“
So kam einer der besten deutschen Torhüter alle Zeiten – viele HSV-Fans glauben, dass mit Stein auch der WM-Titel 1986 möglich gewesen wäre – nur auf 6 A-Länderspiele.
Seine erfolgreichste Zeit hatte Uli Stein von 1980 bis 1987 beim Hamburger SV, wo er 2-mal Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger 1987 und Europapokalsieger der Landesmeister 1983 wurde. Vor dem Finale gegen Juventus Turin in Athen (1:0) sagte er den Kollegen: „Eins müsst Ihr schießen, den Rest mache ich.“
Sein Fausthieb („Der Stein-Schlag“) gegen Bayern Münchens Stürmer Jürgen „Kobra“ Wegmann im DFB-Supercup in Frankfurt kostete ihn 1987 den Job beim HSV. Eintracht Frankfurt griff zu, holte Stein und wurde 1988 DFB-Pokalsieger.
Uli Stein wurde zum ersten Torhüter, der den „Pott“ mit 2 verschiedenen Vereinen gewann. Zum Meistertitel konnte er die Frankfurter 1992 und 1994 aber nicht führen. Am 10. April 1994 musste er zusammen mit Eintracht-Coach Klaus Toppmöller gehen. Er kommentierte diesen „Stein-Schlag“ so: „Wenn Bernd Hölzenbein nicht passt, was ich gesagt habe, dann muss er mich rausschmeißen.“
Leider tat dies der 2024 verstorbene Eintracht-Macher. Das 1:2 bei Bayern München am 9. April 1994 war Steins 224. und letztes Spiel für die Eintracht, für Hamburg machte er nur 4 BL-Partien mehr.
Beer hatte noch kalte Füße.
— Hertha-Coach ,,Sir" Georg Keßler über einen von Erich ,,Ete" Beer gegen Kaiserslautern nach fünf Minuten verschossenen Elfmeter.