Bon Anniversaire, Monsieur Le Zidane! Frankreichs Fußball-Idol Zinedine Zidane wird am Donnerstag 50 Jahre alt. Fussballdaten.de nennt Meilensteine seiner unglaublichen Karriere und präsentiert seine besten Sprüche.
Juventus Turin
Serie A
•Rang: 6•Pkt: 31•Tore: 28:13
Zidane in Zahlen, das sind 226 Spiele für Real Madrid (49 Tore), 15 Titel als Spieler und 77,5 Mio. Euro Ablöse, die ihn 2001 im Alter von 29 Jahren zum Rekord-Transfer bei Real Madrid machte. Ein Wert, der erst 2009 von einem gewissen Cristiano Ronaldo (Manchester United, 94 Mio. Euro) übertroffen wurde.
Noch teurer war einer, den Zidane in seiner Trainer-Zeit bei Real am liebsten durch die kalte Küche verabschiedet hätte: Gareth Bale. „Es ist besser, wenn er morgen geht“, unkte Zidane über den wenig leistungsauffälligen Waliser, den die Spanier 2013 für 101 Mio. Euro aus Tottenham geholt hatten.
Anders als Bale („Wales, Golf, Madrid – In der Reihenfolge“) stellte Zidane Real Madrid für sich über alles andere. „Real Madrid ist das Wichtigste, was mir im Leben passiert ist“, sagt „Zizou“, „sowohl als Spieler als auch als Mensch.“ Selbst den umstrittenen spanischen Supercup Anfang 2020 in Saudi-Arabien verteidigte Zidane schmallippig: „Ich bin gern in Saudi-Arabien!“ Tja, wer nicht? Von 2016 bis 2018 gewann Zidane als Trainer mit Real Madrid 3-mal in Folge die Champions League, das hatte es in der 1992 novellierten „Königsklasse“ noch nie gegeben.
Einen Weltmeister Frankreich hatte es bis zum 12. Juli 1998 ebenfalls noch nicht gegeben. Doch dann kam „Zizou“. Er wuchtete den Ball im Finale gegen Brasilien (3:0) zwei Mal per Kopf ins Tor. Mit seiner ganzen Überzeugung. Zudem traf Zidane 2006 im Finale gegen Italien (3:5 n. E.) noch einmal, 3 Treffer in WM-Finals bzw. in verschiedenen Endspielen, das können außer ihm nur die Brasilianer Pelé (1958 und 1970) und Vavá (1958 und 1962) vorweisen. Paul Breitner (1974, 1982) für Deutschland mit eingerechnet, konnten nur 4 Spieler in 2 WM-Finals treffen.
Aber: Zidane hatte als algerisch-stämmiger Nationalspieler Frankreichs auch seine Prinzipien. „Ich werde nie die Marseillaise grölen, um einigen Leuten einen Gefallen zu tun“, sagte er einmal.
Dennoch muss ihm sein zwischenzeitlicher Abschied von der „Equipe Tricolore“ geschmerzt haben. Fand jedenfalls sein Welt- und Europameisterkollege Bixente Lizarazu: „Er war wie ein Löwe im Käfig und hat sehr darunter gelitten, uns zuschauen zu müssen.“ Damit stand Zidane in dieser Schaffensphase von „Les Bleus“ sicher nicht allein…
Was folgte? Natürlich dieses hier! Das Vorrundenspiel bei der EURO 2004 gegen England (2:1) riss er in Lissabon mit 2 Toren nach der 90. Minute (!) allein aus dem Feuer. Den besten Spruch gab es von Mitspieler Robert Pirés gratis dazu: „Der alte Araber kann auch etwas früher wach werden.“ Gähn!
Wie es aussieht, wenn Zidane entfesselt ist, erlebte das Fußballpublikum weltweit am 9. Juli 2006 in Berlin. Ein unfassbarer Kopfstoß gegen den Italiener Marco Materazzi im WM-Finale beendete die Weltkarriere des Zinedine Zidane als Spieler. Eine wirklich einleuchtende Erklärung hatte er nicht. Aber die hier war mit Blick auf das Gesamt-Kunstwerk Zidane hilfreich: „Niemand weiß, ob Zidane ein Engel oder ein Dämon ist. Er lächelt wie Mutter Teresa und schneidet Grimassen wie einSerien-Killer.“ Das sagte Zidane über Zidane. Für ihn galt aber auch: „Du kannst vom Gewinnen nicht gelangweilt werden.“
Nein – und von Zinedine Zidane als Spieler wie als Trainer auch nicht. Bon Anniversaire, Monsieur!
Ich habe mich köstlich amüsiert.
— Klaus Sammer, Dynamo Dresden, über die Flucht seines Spielers Frank Lippmann nach dem Spiel in Uerdingen.