Als Kapitän Miguel Munoz den neuen Pokal am 13. Juni 1956 im Pariser Prinzenparkstadion in die Luft stemmte, war das nicht mehr als der Abschluss eines kleinen europäischen Fußballturniers. 16 Mannschaften, 29 Spiele - und am Ende hatte Real Madrid den allerersten Europapokal der Landesmeister gewonnen.
Mittwoch, 13.06.1956
Nur 38.000 Fans wollten den 4:3-Endspielsieg der Spanier gegen Stade Reims sehen, die Arena war nicht ausverkauft. Und der sportliche Wert des neuen Wettbewerbs war höchst umstritten. Die englische Liga boykottierte das Event, man witterte Konkurrenz im Kampf um die Gunst des Fußball-Publikums auf der Insel. Auch die Sowjetunion war sogar mehr als zehn Jahre lang an einer Teilnahme nicht interessiert.
Für die "Königlichen" allerdings war der Sieg von Paris der Anfang einer neuen bis heute unerreichten Erfolgsserie. Bis 1960 holte sich Real Jahr für Jahr den Pokal. Und legte damit den Grundstein als Nummer eins im Europacup-Ranking mit insgesamt 13 Erfolgen - vor dem AC Mailand (7) und dem FC Liverpool (6).
Dass auch deutsche Teams wie Bayern München, der Hamburger SV und Borussia Dortmund einmal gewinnen sollten, zeichnete sich bei der Premiere indes überhaupt nicht ab. Rot-Weiss Essen, deutscher Meister von 1955, schied schon im Achtelfinale sang- und klanglos gegen den schottischen Titelträger Hibernian Edinburgh (0:4, 1:1) aus.
(sid)
Auch, wenn man das in Köln nicht gerne hört: Man hat gesehen, warum Gladbach gegen Real oder Inter spielt und wir gegen Abstieg.
— Klartext von FC-Trainer Markus Gisdol nach einer 1:3-Derbypleite der Kölner gegen Gladbach.