Austria und Rapid Wien: Die Hauptstadt-Blamage

von Carsten Germann12:00 Uhr | 26.09.2023
Foto: Imago

Die Admiral Bundesliga in Österreich feiert in dieser Spielzeit ihr 50-jähriges Jubiläum – und die beiden Hauptstadt-Klubs Austria und Rapid Wien liefern eine Saison zum Fremdschämen.

„Wos is’n doa los?“ – Austria Wien, die Mannschaft aus dem 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten, unterlag beim SCR Altach mit 1:2 und verschenkte zum 3. Mal in Folge eine 1:0-Führung.

In der vergangenen Woche hatten die Wiener mit 1:2 beim TSV Hartberg verloren.

Hartberg! Das ist, falls Sie es noch nicht gehört haben sollten, einer von 6 Klubs, die vor Rapid Wien stehen. Die Präsidentin Brigitte Annerl spendiert in Hartberg zu ihrem Geburtstag im September jedes Jahr Freibier für alle Fans in der Profertil Arena. 

„Kickende Litfaßsäulen“

  • Die Mannschaft, die 2017/2018 von der Regionalliga in die Admiral Bundesliga durchmarschierte, gewann in dieser Saison auch bei Rapid Wien mit 1:0.
  • „Die kickenden Litfaßsäulen aus der Oststeiermark“ (Kronen-Zeitung) holten mit Ex-Bundesligaprofi Markus Schopp als Trainer 7 Punkte aus den letzten 3 Spielen.
  • Die Vorarlberger aus Altach haben nach 8 Liga-Spielen 6 Punkte mehr als Austria Wien.

„Die Kleinen stehlen Wien die Show“, schrieb der geschätzte Kollege Peter Moizi am Montag in seiner Kolumne in der Kronen-Zeitung.

Mit RB Salzburg, Sturm Graz, Liverpools Europa-League Gruppengegner Linzer ASK, Austria Klagenfurt mit Kult-Trainer Peter Pacult („Der FC Tirol hat eine Obduktion auf mich“), Hartberg und Altach stehen allesamt Klubs aus kleineren Städten Österreichs vor den beiden Wien-Vertretern. Eine Bankrotterklärung.

  • „Die Violetten“ von Austria Wien rangieren in der Tabelle an drittletzter Stelle.

56 Titel

  • 56 Meistertitel, davon 32 für den Rekordmeister Rapid, vereinen die beiden Wiener Teams, lange Zeit Inbegriff des österreichischen Fußballs im Europacup, auf sich.
  • Letzter Meister, der nicht RB Salzburg hieß bzw. letzter Titelträger aus Wien war 2013 der FK Austria.
  • Rapid Wien wartet seit 2008 auf die österreichische Meisterschale.
  • Austria und Rapid Wien holten in dieser Saison zusammen nur 3 von 16 möglichen Siegen.
  • Die Wiener Austria verlor mit dem deutschen Coach Michael Wimmer („Wir sind in einem Loch“) 5 von 8 Spielen.
  • Nur der Tabellenletzte Austria Lustenau unterlag noch häufiger (6-mal). 


Mich hat die Begleitmusik aus München gestört.

— Paderborns Präsident und Mäzen Wilfried Finke (1951 - 2019) über das ,,Aus" von Trainer Stefan Effenberg und dessen mondäne Frau Claudia.