Für Trainer Zlatko Dalic und Verbandsboss Davor Suker gab's den Fürst-Trpimir-Orden mit Halsband und Stern. Für die Spieler um Kapitän und Weltfußballer Luka Modric den Fürst-Branimir-Orden mit Halsband.
Betreuer und Begleiter erhielten immerhin Orden des kroatischen Morgensterns, Dreiblatts oder Flechtwerks. Zagreb huldigte diese Woche noch einmal seinen WM-Helden. Die sportliche Realität vier Monate nach dem Finale von Moskau sieht ernüchternd aus: Dem Vize-Weltmeister droht in der Nations League der Abstieg.
Mit Siegen an diesem Donnerstag (20.45 Uhr) gegen Ex- Weltmeister Spanien und beim WM-Halbfinalisten England am Sonntag können die Kroaten noch die Endrunde erreichen. 0:6 in Spanien und 0:0 gegen England - so lautet die magere Bilanz von Modric und Co. «Es ist noch alles drin. Gewinnen wir, geht es danach in Wembley gegen England um den Gruppensieg. Wir glauben immer noch dran», sagte der kroatische Co-Trainer und frühere Bundesliga-Stürmer Ivica Olic im «Kicker»-Interview.
Das 0:6-Debakel von Elche soll ein einmaliger Ausrutscher sein. «Inakzeptabel» nannte Modric die höchste Länderspiel-Niederlage in der Verbandsgeschichte. Der 33-Jährige hat derzeit wie andere Stars bei Real Madrid ordentlich zu kämpfen. Nationaltrainer Dalic verteidigte seinen Leader: «Ich habe nie an ihm gezweifelt. Luka ist sich bewusst, dass es im Fußball Schwankungen gibt, dass er nach einem ganzen Jahr in brillanter Form nicht immer der Beste sein kann.»
Im Duell mit Spanien trifft Modric auf seine Real-Kollegen Sergio Ramos, Marco Asensio, Dani Ceballos und Isco. Dalic kritisierte, dass in der Real-Krise «immer ausländische Profis wie Luka, Toni Kroos oder andere beschuldigt werden». Der geniale Mittelfeldspieler ist jetzt erst mal im kroatischen Team gefordert - das ähnlich wie Deutschland einen Umbruch nötig, aber viel schlechtere Voraussetzungen dafür hat. «Wir haben keinen Kader wie Deutschland, wo Spieler wie Thomas Müller, Julian Draxler oder Leroy Sané mal eben auf der Bank sitzen. Wir sind ein kleines Land», sagte Olic.
Aus der Bundesliga sind in den zwei wichtigen Nations-League-Spielen Ante Rebic von Eintracht Frankfurt, Andrej Kramaric von der TSG 1899 Hoffenheim, Tin Jedvaj von Bayer Leverkusen und Josip Brekalo vom VfL Wolfsburg dabei. Torjäger Mario Mandzukic ist zurückgetreten, hat aber seinen Platz in Kroatiens jüngster WM-Historie sicher.
«Danke für diesen historischen Erfolg, aber vor allem dafür, dass Sie das Lächeln (auf den Gesichtern) und die (nationale) Einheit zurückgebracht haben», sagte die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic bei der Ordensverleihung am Dienstag. Diesmal stand die Staatschefin nicht im Regen wie nach dem WM-Finale, als sie bei der Ehrung im Nationaltrikot und völlig durchnässt ihre Spieler nach der Niederlage gegen Frankreich tröstete. Gastgeber Wladimir Putin und seine Schirmträger hatten sich vor den Augen der Welt da nicht besonders gentleman-like gezeigt.
(dpa)
Wäre er kein Fußballer geworden, würde er bei der Firma Fix und Fertig arbeiten und leere Kartons auspacken.
— Thorsten Möllmann Der Trainer von Blau-Weiß Oberhausen über seinen Liga-Konkurrenten Thorsten Legat