Meilensteine – Doch Alaba und Arnautovic können nicht jubeln

von Carsten Germann12:30 Uhr | 23.09.2022
Foto: Imago

0:2 (0:0) gegen Frankreich in St. Denis am späten Donnerstagabend in der Gruppe A1 der UEFA Nations League, Österreich braucht nun im letzten Spiel gegen Kroatien in Wien unbedingt einen Sieg, um nicht direkt wieder aus der A-Liga abzusteigen. Zwei Ex-Bundesliga-Stars erreichten im ÖFB-Team einen Meilenstein. Stand der Daten: 22. September 2022.

Österreichs Fußball-Idol David Alaba (30) von Real Madrid, in Diensten des FC Bayern München u. a. 10-mal Deutscher Meister und 2-mal Champions-League-Sieger, holte mit seinem 95. Länderspiel den nicht minder Legenden umwitterten Anton „Toni“ Polster ein (58 / siehe auch Fussballdaten-Special „Fast vergessene deutsche Nationalmannschaften“) ein.

Alaba und Torhüter Patrick Pentz (25) von Stade Reims ragten in einer schwachen österreichischen Mannschaft im Stade de France noch hervor, erhielten von der Kronen-Zeitung am Freitag die Note 4 (stark).

Neben Alaba hatte – klammert man das ernüchternde Resultat einmal aus – noch ein anderer ÖFB-Star Grund zum Feiern.

103 Länderspiele

Es war der unvermeidliche Marko „Arnie“ Arnautovic. Der 33-jährige Stürmer vom FC Bologna wurde vom deutschen ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick (64) in die Startelf berufen und avancierte mit seinem 103. Länderspiel neuer Co-Rekord-Nationalspieler der Österreicher. Mit einem Einsatz gegen Kroatien ist er alleiniger Rekord-Mann.

  • 100 oder mehr Länderspiele absolvierten für Österreich neben Arnautovic und dem von ihm eingeholten Rekordspieler Andreas Herzog (103 Spiele) nur der in St. Denis nicht eingesetzte Aleksandar Dragovic (31) von Roter Stern Belgrad.
  • Zum Vergleich: Die in Österreich im medialen Alltag stets präsenten Idole Herbert Prohaska (83 Länderspiele) und Cordoba-Held Johann „Hans“ Krankl (Weltkarriere unter bürgerlichem Namen nicht möglich, 69 Einsätze / Rang 15) sind gerade noch in bzw. außerhalb der Top 10.

Letztes Gruppenspiel: „Held von Cordoba“ muss zittern

Gelingt Arnautovic im letzten Gruppenspiel am Sonntag gegen Kroatien ein Tor, würde er Krankl als zweitbesten Torschützen des „Teams“ (34 Treffer) einholen.

Allerdings hat Arnautovic im laufenden Wettbewerb in 5 Spielen nur ein Mal getroffen und das war am 3. Juni 2022 zum Auftakt, beim sensationellen 3:0 in Osijek gegen Vize-Weltmeister Kroatien.

„Es ist mir eine Ehre, dass ich so viele Spiele für das Nationalteam gemacht habe“, erklärte Arnautovic am Dienstag in Wien, „ich gehe jedes Spiel wie immer an, das macht für mich keinen Unterschied. Ich werde deshalb keine Superkraft bekommen.“ Sicherlich nicht.

35 Jahre und 357 Tage

Diese magischen Kräfte muss man eher den ersatzgeschwächten Franzosen zuschreiben. Der Weltmeister wendete mit dem 2:0-Erfolg gegen Österreich (vorerst) den Abstieg aus Nations-League-Gruppe A ab.

  • Olivier Giroud vom AC Milan wurde mit seinem Treffer zum 2:0 (65.) zum ältesten Torschützen der „Equipe Tricolore“ – 35 Jahre und 357 Tage.
  • Damit löste der Weltmeister von 2018 Roger Marche ab, der im Dezember 1959 gegen Spanien bei seinem Torerfolg 35 Jahre und 287 Tage alt war. 


Wir haben unsere Gegner nicht unterschätzt. Sie waren nur besser, als wir dachten.

— Bobby Robson