1:1 (1:0) gegen Weltmeister Frankreich – Aufsteiger Österreich glückte unter dem deutschen Coach Ralf Rangnick (63) am späten Freitagabend in Wien ein Prestige-Erfolg in der Nations-League-Gruppe A1. Ein Spiel mit einer Reihe an bemerkenswerten statistischen Werten.
Freitag, 10.06.2022
Die Österreicher konnten – wie im ersten Spiel in Split gegen Kroatien (3:0) – zum zweiten Mal in dieser Nations-League-Saison ein Tor nach hohem Ballgewinn erzielen. Das gelang im aktuellen Wettbewerb sonst nur Belgien.
Ebenso rar: Mit Andreas Weimann (30) von Bristol City erzielte ein Spieler aus der zweiten englischen Liga ein Tor gegen den amtierenden Weltmeister. Weimann anschließend im ORF: „Es hätte für mich kein besseres Spiel für mein erstes Tor geben können, es war ein geiles Spiel.“
Apropos Weltmeister. Nationalcoach Didier Deschamps (53) brachte mit Ibrahima Konaté (22) vom FC Liverpool den 65. Debütanten seiner Ära, das ist Rekord. Europameister-Coach Michel Hidalgo († 2020) verhalf 64 Spielern zu ihrem ersten Einsatz im Nationaltrikot.
Ebenfalls bemerkenswert: Seit 28 Jahren hat Österreich nicht mehr gegen einen amtierenden Weltmeister verloren. Damals gab es am 2. Juni 1994 in Wien eine 1:5-Klatsche gegen Deutschland. Andreas Möller (2), Matthias Sammer, Jürgen Klinsmann und Mario Basler trafen damals für die DFB-Elf. Auf österreichischer Seite verwandelte ein gewisser Anton Polster einen Foulelfmeter.
Frankreich kam nach seinem 1. WM-Titel 1998 im September gleichen Jahres in Wien nur zu einem 2:2, ebenso Italien am 19. August 2008 in Nizza. Letzter Österreich-Coup: Der Nachbar aus der Alpenrepublik schlug Vierfach-Weltmeister Deutschland im Vorfeld der WM 2018: 2:1 im Regenspiel von Klagenfurt.
Der eingewechselte Kylian Mbappé (23) landete seine 5. Tor-Beteiligung (3 Tore / 2 Vorlagen) in den letzten 5 Länderspielen, traf zum 1:1 (83.) – und brachte Österreichs deutschen Coach Ralf Rangnick (63) in Rage. Der Schwabe genervt in einer ORF-Live-Schalte: „Wir haben 1:0 geführt und haben ähnlich wie gegen Dänemark dem Gegner eine Konter-Chance gegeben, da gibt es nichts zu gratulieren.“
Im Elend sind wir ja schon routiniert.
— Edgar Geenen, Sportdirektor des 1. FC Nürnberg