Ein Länderspiel gegen Italien zu verpassen, ist für Marco Reus (33) von Borussia Dortmund nichts Neues. 2-mal hat er gegen die „Squadra Azzurra“, gegen die Deutschland am Dienstagabend in Mönchengladbach – ehemals die sportliche Heimat des Marco Reus – beim 5:2 (2:0) furios in der Nations League auftrat, schon zuschauen müssen. Das war 2-mal in seinem „Seuchenjahr“ 2016.
Dienstag, 14.06.2022
Damals verpasste der Ur-Dortmunder 15 von 17 Länderspielen, darunter nach Schambeinentzündung (zugezogen im Pokalfinale gegen die Bayern) die komplette EURO 2016.
Kein einziges Länderspiel machte er gar 2017, als er nach Kreuzbandriss zum Zuschauen verurteilt war.
Marco Reus musste auch am Samstag nach Muskelfaserriss das Quartier der deutschen Nationalmannschaft in Herzogenaurach nach einem Muskelfaserriss verlassen. Beim 1:1 gegen Ungarn in Budapest stand er damit ebenso wenig zur Verfügung wie zuvor im Klassiker gegen England in München (1:1) wo er aufgrund eines Infekts fehlte.
Das Spiel gegen Italien ist das 90. Länderspiel seit seinem Debüt am 7. Oktober 2011 in Istanbul gegen die Türkei (3:1), das Marco Reus Krankheits- oder verletzungsbedingt verpasst.
Rechnet man zu seinen absolvierten 48 Länderspielen die verpassten 90 Partien dazu, würde Marco Reus vielleicht nicht auf 138 Spiele (das wäre theoretisch Platz 2 vor Miroslav Klose, 137) kommen, aber er könnte, die für jeden Spieler üblichen Ausfallzeiten mit eingerechnet, mindestens da stehen, wo Bastian Schweinsteiger (121 Länderspiele) steht – auf Rang 4 der ewigen Nationalspieler-Liste des DFB.
Stattdessen droht Marco Reus – wie Mehmet Scholl – das Schicksal eines in der Nationalmannschaft unvollendeten Spielers. Auch, weil er sich einen Tag vor der Abreise der deutschen Mannschaft zur Weltmeisterschaft nach Brasilien im letzten Testspiel gegen Armenien (6:1) in Mainz mit Syndesmose-Riss so schwer verletzte, dass er die WM absagen musste. Dass sein Freund Mario Götze nach dem gewonnenen Finale gegen Argentinien (1:0) sein Trikot präsentierte, ehrt Reus.
Dennoch nur ein schwacher Trost: Reus spielte seit 2012 nur 2 große Turniere, die EURO vor 10 Jahren in Polen und der Ukraine und die schwache WM 2018 in Russland („Aus“ in der Vorrunde). Reus gelang dabei das einzige Tor für „Die Mannschaft“ aus dem laufenden Spiel heraus.
Katar 2022 kann und wird Reus‘ letzte Chance auf ein starkes Turnier mit der Nationalmannschaft sein. DFB-Team-Manager Oliver Bierhoff glaubt nach wie vor an ihn: „Er kann in jedem Moment der Mannschaft helfen, deshalb ist er auch immer wieder dabei. Seine Qualität steht außer Zweifel.“
Na, Herr Chapuisat, hat denn Berti Vogts schon bei Ihnen angeklopft?
— Christine Reinhart wollte erfahren, wann der Schweizer in der deutschen Nationalelf spielt