Nur dank des Blackouts von Österreich gegen Kroatien (1:3) am späten Sonntagabend hat Titelverteidiger Frankreich die A-Gruppe der UEFA Nations League halten können. Der Weltmeister lieferte gegen Dänemark (0:2) in Kopenhagen eine enttäuschende Leistung ab, blieb nur mit der Schützenhilfe seines Finalgegners von 2018 aus Kroatien drin. Sinnbild für Frankreichs schwache Performance ist Weltmeister Antoine Griezmann (31). Stand der Daten: 25. September 2022.
Sonntag, 25.09.2022
Nach 81 Minuten hatte Frankreichs Weltmeister-Trainer Didier Deschamps ein Einsehen. Er nahm Monsieur Le Griezmann im Parken von Kopenhagen vom Platz und brachte den Frankfurter Randal Kolo Muani.
Die Zahlen des Kapitäns der französischen Nationalmannschaft lesen sich bis zu seiner Auswechslung allenfalls mittelmäßig.
Es war seine 25. Tor-Vorarbeit, damit holte Monsieur Le Griezmann den bisherigen Rekordhalter Frankreichs im 21. Jahrhundert, Thierry Henry, ein.
Die Reise zur Nationalmannschaft konnte Griezmann, der bei Atlético Madrid eine vertrackte Vertragssituation aussitzt, nicht beflügeln.
Denn: Käme der im August 2021 vom FC Barcelona regelrecht zu Atlético geflüchtete Franzose in mehr als der Hälfte seiner Kader-Nominierungen der „Colchoneros“ auf mehr als 45 Minuten Spielzeit, wäre am Saisonende bzw. Leih-Ende 2023 laut Vertragswerk eine Ablöse von 40 Mio. Euro zu zahlen.
Erreicht der Offensiv-Allrounder mehr als 18 Pflichtspielen mit mindestens einer Halbzeit, würde die Kaufoption greifen. Die will Atlético Madrid offenbar nicht ziehen und machte den Weltmeister zum Ersatz-Griezmann. Vertrags-Irrsinn made in Madrid! Griezmann spielte nur ein einziges Mal über 90 Minuten durch, das war beim 1:2 im Derby gegen Real Madrid unmittelbar vor der Länderspielpause (Fussballdaten.de berichtete). In 5 weiteren La-Liga-Partien blieb er immer knapp unter einer halben Stunde Einsatzzeit.
„Was soll ich sagen? Ich bin ein Angestellter des Vereins“, war es Anfang September nach dem 1:1 bei Real Sociedad San Sebastian auch Atletico-Coach Diego Simeone genervt. Tja, was soll er auch sagen?
Er ist ein guter Junge, aber jetzt muss ich natürlich bis zum Samstag wieder an seinen Sprunggelenken hängen und ihn davor bewahren, dass er die Bodenhaftung verliert.
— Thomas Müller über Joshua Kimmich, der in der Champions League gegen FK Rostov zwei Treffer erzielte