0:4 (0:1) gegen Ungarn in der Nations League, höchste Heimniederlage seit 1926 (1:5 gegen Schottland), erstmals seit fast 70 Jahren 4 Gegentore in einem Heimspiel – Vize-Europameister England verabschiedete sich mit desaströsen Werten in die Fußball-Sommerpause. Ein Spieler wurde zum größten Verlierer im Team von Trainer Gareth Southgate (51): Der englische Rekord-Transfer Jack Grealish (26).
Jack Grealish
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„Grealish kann seine Chance nicht nutzen“, befand England-Legende Keir Radnedge im Kicker-Sportmagazin (Montag-Ausgabe) beim Rückblick auf das schmale, ebenfalls in Wolverhampton ausgetragene Nations-League-Spiel gegen Italien (0:0 / Samstag). Radnedge weiter: „Es dürfte für ihn auch der Frust eine große Rolle gespielt haben, dass er nur Platz in einer Elf gefunden hat, die für Southgate nur experimentellen Charakter hatte.“
Der 118 Mio. Euro teure englische Nationalspieler Grealish also nur zweite Wahl bei Southgate? Gewiss, Grealish war mit Manchester City englischer Meister. Aber in seiner ersten Saison mit den „Citizens“ blieb der Linksaußen vieles schuldig. 3 Tore und 3 Tor-Vorlagen in 26 Premier-League-Spielen und nur ein Treffer in der Champions League sind für einen Spieler dieses Formats schlichtweg zu wenig.
Dass England in Gruppe A3 der Nations League sieglos bleibt und als Tabellenletzter vor den beiden Rückspielen gegen Deutschland und in Italien vom Abstieg in die B-Liga bedroht ist, liegt aber nicht allein an Grealish, der gegen Ungarn nicht im Kader stand.
Seine Zahlen sind dennoch unbefriedigend. Im Kalenderjahr 2022 setzte ihn Gareth Southgate, der sich in Wolverhampton beim Ungarn-Debakel Schmähgesänge der 28.000 Fans („Du weißt nicht, was du tust“) gefallen lassen musste, nur ein Mal über die vollen 90 Minuten (beim 0:0 gegen Italien) ein.
Ein Spieler aus der Bundesliga trug sich indes in die Fußball-Geschichtsbücher Ungarns ein. Roland Sallai vom Pokalfinalisten SC Freiburg wurde zum ersten Spieler der Magyaren seit dem legendären „Major“ Ferenc Puskas († 2006) und Nandor Hidegkuti († 2002), dem in einem Auswärts-Länderspiel gegen England mindestens 2 Tore gelangen. Puskas und Hidegkuti hatten im November 1953 mit 2 bzw. 3 Treffern ihren Anteil am epochalen Sieg der Ungarn in Wembley (6:3).
Er ist nicht der Typ Handlungsbevollmächtigter eines Groß-Konzerns, er kommt elegant daher, haut einen Spruch raus, pafft seinen Zigarillo.
— Leverkusens Managerlegende Reiner Calmund über den neuen Trainer Dragoslav Stepanovic.