Die englische Fußball-Nationalmannschaft ist mit einer bitteren Niederlage und begleitet von einem Eklat in die Nations League gestartet. In der Puskas Arena in Budapest besiegte Aufsteiger Ungarn den EM-Zweiten mit 1:0 (0:0), das Team von Gareth Southgate steht damit früh unter Zugzwang. Am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) geht es für die Three Lions in München gegen die deutsche Auswahl.
Rund 30.000 Zuschauer - darunter hauptsächlich Schulkinder - sahen ein lange Zeit ereignisloses Spiel. Aufgrund rassistischer Beleidigungen der Vergangenheit wurde der ungarische Verband zu mehreren Geisterspielen verdonnert, ein Schlupfloch in den Regularien der Europäischen Fußball-Union UEFA erlaubte es allerdings vielen Kindern unter 14 Jahren und ihren Begleitpersonen, die Begegnung im Stadion zu verfolgen. Diese pfiffen die englischen Spieler gellend aus, als diese vor dem Anpfiff als Zeichen gegen Rassismus auf die Knie gingen.
England hatte mehr vom Spiel, die mit vielen Bundesliga-Spielern bestückte ungarische Auswahl hingegen die gefährlicheren Chancen. Einen fragwürdigen Foulelfmeter verwandelte Dominik Szoboszlai von DFB-Pokalsieger RB Leipzig schließlich zur Führung für den Außenseiter (66.), der durch den früheren Bremer Laszlo Kleinheisler sogar noch hätte nachlegen können (81.). Unter dem Strich stand Ungarns erster Sieg über England seit 60 Jahren.
Ungarn, 40. der Weltrangliste, ist zum ersten Mal in der höchsten Spielklasse der Nations League dabei und setzte mit dem Sieg ein erstes Ausrufezeichen. Am Samstag kommender Woche geht es für den Außenseiter gegen die DFB-Auswahl.
(sid)
Er soff wie ein Kosake.
— Toni Schumacher 1987 in seinem Skandal-Buch ,,Anpfiff - Enthüllungen über den deutschen Fußball" über Paul Breitner bei der WM 1982.