Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik

von Marcel Breuer | dpa22:51 Uhr | 10.09.2024
Deniz Undav (M) jubelt nach seinem ersten Länderspieltor.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Amsterdam (dpa) -

Ter Stegen: Machtlos bei den Gegentoren. Verhinderte gegen Leipzigs Simons einen frühen, höheren Gegenstand (21.). Auch bei Gravenberchs Schuss war er mit der Hand da (56.).

Kimmich: Als Rechtsverteidiger viel im Vorwärtsgang. Belohnung für sein großes Pensum war das erste Tor als Kapitän zur 2:1-Führung. Hatte Gegenspieler Gakpo weitgehend im Griff.

Tah: Der sonst so souveräne Leverkusener hatte enorme Probleme mit dem wuchtigen Brobbey. Nach einer frühen Verwarnung musste er vorsichtiger sein. Zur Pause raus.

Schlotterbeck: Auch der Dortmunder sah früh Gelb. Fiel hin vor der großen Kopfballchance von Dumfries (15.). Und verlor zudem den Zweikampf gegen Brobbey vor dem 2:2. 

Raum: Starke Fluggrätsche, mit der er Andrichs Ball vor dem 2:1 in die Mitte leitete. Beim 2:2 von Dumfries kam er zu spät. Vergab eine gute Kopfballchance (71.). Insgesamt ein gutes Spiel.

Andrich: Defensiv fand der Abräumer lange keinen Zugriff. Leitete mit einem langen Ball auf Raum das zweite Tor klasse ein. Nagelsmann beendete seinen Arbeitstag nach 63 Minuten.

Groß: Der Dortmunder war bei weitem nicht so prägend wie gegen Ungarn. Nach vorne fehlte die Präzision, defensiv das Tempo. Nach einer guten Stunde ausgewechselt.

Wirtz: Im 25. Länderspiel war der Leverkusener wieder ein Aktivposten. Umtriebig, großes Laufpensum, technisch stark. Vor Undavs Nachschusstor scheiterte er am Torwart. 

Havertz: Viel unterwegs, aber das Problem des 25-Jährigen bleibt die Effektivität. Vergab etwa aus kurzer Distanz die Großchance zur 3:2-Führung (52.). Seine Pässe kamen nicht.

Musiala: Ständig in Aktion. Erzwang den Fehler seines Ex-Bayern-Kollegen de Ligt vor dem 1:1. Ganz wichtig war auch sein Defensivlauf gegen Simons (21.). Der krönende Abschluss fehlte.

Undav: Anfangs wirkte der Stuttgarter als Füllkrug-Ersatz im Angriff verloren. Dann war er plötzlich da beim Startelf-Debüt: Erstes Länderspieltor und Vorlage auf Kimmich zum 2:1.

Anton: Der Neu-Dortmunder löste nach der Pause Tah im Abwehrzentrum ab. Gleich gefordert im Strafraum und mehrmals da. Verteidigte geschickter und auch effektiver.

Pavlovic: Der junge Münchner löste Groß im Mittelfeld ab (64.). Fand als Ballverteiler sofort gut ins Spiel. Ein Gewinner der Länderspielwoche.

Can: Übernahm Andrichs Abräumer-Job vor der Abwehr (64.). Der Dortmunder fokussierte sich ganz auf die Defensivaufgaben. Machte das ordentlich.

Beier: Der schnelle BVB-Angreifer kam für Undav (64.). Fand über die rechte Angriffsseite nicht ins Spiel. Der Youngster konnte sich körperlich in den Zweikämpfen nicht durchsetzen.

Führich: Der Stuttgarter kam kurz vor Schluss noch zu seinem 6. Länderspiel.



Es wird der Tag kommen, an dem die Bayern mal den Thron räumen müssen und dann werden wir uns alle freuen.

— Max Eberl, damals Sportgeschäftsführer RB Leipzig, über die Dominanz des FC Bayern München in der Bundesliga.