Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik

von Marcel Breuer | dpa22:58 Uhr | 14.10.2024
 Angelo Stiller (r.) empfahl sich für weitere Einsätze im DFB-Trikot.
Foto: Tom Weller/dpa

München (dpa) - 

Baumann: Wer im reifen Fußballalter von 34 Jahren sein Debüt feiert, hat die Ruhe weg. Beim Lattenkracher von Xavi Simons mit den Fingerspitzen dran (77.), rettete gegen Malen (90.).

Kimmich: Der Kapitän tauchte seltener vorne auf, dann aber mit schlauen Anspielen. Musste auf Gakpo aufpassen, was problemlos gelang.

Rüdiger: Nagelsmanns Abwehrsouverän gab keinen Ball verloren, organisierte, delegierte. Gelegentlich ein Ausflug nach vorn - gefolgt vom schnellen Sprint zurück.

Schlotterbeck: Als linker Innenverteidiger in der Abwehr am meisten gefordert, oft auch gefoult. Ließ sich nicht auf die Provokationen ein, blieb fehlerfrei.

Mittelstädt: Als Linksverteidiger gedacht, als Linksaußen gespielt. Tauchte oft im Strafraum auf, flankte viel. Hinten mit Xavi Simons keine größeren Probleme.

Stiller: Laut Bundestrainer kein «Abwehrmonster», muss er aber auch nicht sein, wenn er solch überlegte Pässe spielt wie auf Gnabry (28.). Klare Empfehlung für mehr Einsätze.

Pavlovic: Mit viel Licht und wenig Schatten: Oft mit viel Ruhe und Übersicht, manchmal mit Fehlpässen. In Halbzeit zwei engagiert auf der Zehnerposition, vor dem Abpfiff raus.

Leweling: Das vermeintlich erste Tor im ersten Länderspiel vom VAR zurückgepfiffen (2.), dann belohnt: starker Abschluss zur Führung nach starkem Auftritt (63.). Bekam viel Applaus.

Wirtz: Ließ sein Zauberertalent in Halbzeit eins nur ab und an aufblitzen, womöglich ein bisschen müde nach vielen Spielminuten. In der Pause für Andrich ausgewechselt.

Gnabry: Engagiert, aber wie in Bosnien-Herzegowina kein entscheidender Faktor. Der Bundestrainer wird mehr erwarten vom Spieler mit den meisten Toren im Kader.

Kleindienst: Keine nachhaltige Empfehlung als Ersatzmann für Niclas Füllkrug. Ein erinnerungswürdiger Abschluss (29.), hatte es gegen große Holländer schwer.

Andrich: Brachte zur zweiten Halbzeit das Rustikale ins Spiel, ging sofort wieder dahin, wo es weh tut. Spielerisch limitierter als der nach vorne gerückte Pavlovic.

Schade: Kam für Pavlovic ins Spiel (77.) und brachte sofort sein Tempo ein. Noch einige schnelle Läufe Richtung Strafraum.

Burkardt: Durfte in den Schlussminuten für Kleindienst ran (82.). Kam nicht mehr zum Abschluss.

Anton: Wurde in der 82. Minute für Stiller zur Ergebnissicherung in die Partie gebracht, agierte praktisch als dritter Innenverteidiger.

Gosens: In der 87. Minute für Leweling eingewechselt. Über die linke Seite dann kaum noch die Chance, sich einzubringen.



Wenn das Ding nicht zählt, dann wars das und wenn es zählt, dann wars das auch...

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